Sie steht völlig gelöst und fröhlich im Hotel "Central" in Sölden und lässt die Fragen der Journalisten über sich ergehen. So strahlend haben viele Eva-Maria Brem schon lange nicht mehr gesehen. Kein Wunder, ist die Tirolerin doch diesmal vor dem heutigen Damen-Weltcup-Riesentorlauf auf dem Rttenbach-Gletscher "total gesund, völlig fit und schmerzfrei". Daher geht die 31-Jährige "opitmistisch, aber auch realistisch in das Rennen". Sie erklärt gleich, was sie damit meint: "Am Ende der vergangenen Saison reichte es noch zu einem sechsten Riesentorlauf-Rang. Von da aus auf das Podest ist es aber noch ein Riesenschritt. Ob ich den bei der Konkurrenz mit dem neuen Material schon schaffe, weiß ich nicht."

Im Frühjahr wechselte Brem zu "Atomic": "Das war harte Arbeit im Sommer, um die skifahrerischen Änderungen zu verinnerlichen. Zum Glück spielte das Wetter so ideal mit, dass ich richtig viel testen und mich an das neue Material gewöhnen konnte. Jetzt gilt es, mit dem neuen Paket das beste Resultat aus der vergangenen Saison zu toppen." Angesprochen auf einen möglichen Sieg, der ihr bisher in Sölden noch nie gelungen ist, meint Eva: "Dazu müsste ich in beiden Durchgängen total riskieren und das müsste auch aufgehen. Im Training konnte ich das bisher noch nicht, weil das Vertrauen fehlt."

Von dem in Hülle und Fülle hat Mikaela Schiffrin, die auf dem Rettenbachferner 2014 gewann, im Vorjahr Dritte wurde. "Ich bin bereit, hatte viele sehr gute Trainingscamps im Sommer und weiß - ich bin schnell. Aber das sind viele andere Mädchen, wie ich beim Training gesehen habe, auch", sagt die 24-Jährige, die in Sölden mit der "Serge Lang Trophy" als beste Skifahrerin, bestern Skifahrer der Saison 2018/19 ausgezeichnet wurde. Bei der US-Amerikanerin kam im Sommer aber auch die Freizeit nicht zu kurz. Die nützte sie, um ihr Gitarren- und Pianospiel zu verbessern. Dazu versuchte sie sich als Sängerin. "Das wird nicht meine Zukunft, ich bin keine Lady Gaga."