Es ist über zwei Jahre her. Beim Training in Copper Mountain stürzte Max Franz 2022 schwer, erlitt einen komplizierten Unterschenkelbruch, im UKH Graz wurde es geschafft, eine Amputation des Beins zu verhindern. Einen Traum hat Franz aber nie aufgegeben: wieder im Weltcup am Start zu stehen. Ein Traum, der lange Zeit aufgrund der vielen Schmerzen, Komplikationen bei der Heilung und anderen Hindernissen in den Sternen stand. Nun aber ist der mittlerweile 35-Jährige dem Traum einen entscheidenden Schritt nähergerückt: Just bei der WM in Saalbach feierte er ein Comeback. Überraschend fuhr Franz, der auf der Startliste gar nicht aufgeführt war, als Vorläufer die „Ulli-Maier-Piste“ der Damen.
„Die Entscheidung ist kurzfristig gefallen, wirklich entschlossen, es zu machen, habe ich mich erst Ende der letzten Woche“, erklärte er. Denn: „Als ich das erste Mal die Piste runtergeschwungen bin, habe ich mir schon noch gedacht: Bitte, was mach‘ ich da?“ Doch mit jeder Fahrt kam mehr Vertrauen in sich und das Bein. So, wie er es auch schon im Training hat: „Als ich wieder zwischen Stangen gefahren bin, habe ich zwei Fahrten im Super-G geschafft, mittlerweile hatte ich auch schon einen Tag mit neuen Fahrten.“
Mit kleinen Schritten zum Erfolg
Das größte Problem ist nach wie vor das Gehen: „Da spüre ich den Fuß am meisten. Aber der Skischuh ist da wie ein Gips, das funktioniert ganz gut“, sagte er. Und doch: Die Strecke der Damen sei aufgrund der vielen Wellen und vor allem der vielen Sprünge eine durchaus anspruchsvolle. Umso logischer, dass Max Franz - man verzeihe die Plattitüde - mit der Sonne um die Wette strahlte. „Es fühlt sich gut an, von Fahrt zu Fahrt besser.“ Und das gebe Auftrieb für sein „Projekt“, die Rückkehr in den Weltcup: „Ich habe mir anfangs da die Ziele sicher zu hoch gesteckt, jetzt mache ich es in kleineren Schritten.“
Auf die Herren-Strecke, dort, wo ihm Landsmann Matthias Mayer, der hier ebenfalls als Vorläufer unterwegs ist, den Sieg 2015 wegschnappte, wagt er sich (noch) nicht: „Die Ulli-Maier-Strecke ist genug Herausforderung. Da habe ich genug zu tun.“