IOC-Präsident Thomas Bach hofft auf einen Besuch der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai am Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Lauf dieses Jahres. "Sie wird hoffentlich im Sommer oder Frühherbst nach Lausanne kommen", sagte Bach den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe. Im Moment seien die Beschränkungen in China wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings noch "sehr strikt".

Bach hatte Peng Shuai während der Olympischen Winterspiele in Peking zum Essen getroffen und mit ihr Wettkämpfe besucht. Der Fall der 36-Jährigen bewegt seit einigen Monaten die Welt, nachdem die frühere Weltranglisten-Erste im Doppel im November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht hatte. Der Post wurde bald danach gelöscht. Peng Shuai hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Ihre Aussagen wirkten jedoch gestellt.

Im November hatte Bach mit Peng telefoniert. "Es war vom ersten Austausch an unser Anliegen, jedem deutlich zu machen, dass es keine einmalige Videokonferenz war", betonte der IOC-Chef und führte weiter aus: "Wir haben die Frage beantwortet, die sich die Welt gestellt hat: Wo ist Peng Shuai? Wir haben den Kontakt gesucht und gefunden. Jeder konnte sich hier von ihrer körperlichen Unversehrtheit überzeugen." Das IOC werde weiter verfolgen, was mit Peng passiere. Bach: "Es geht um sie persönlich, wie sie leben möchte – was immer sie in diesem Zusammenhang entscheidet, werden wir unterstützen."