Srdjan Djokovik, der Vater des Weltranglistenersten Novak Djokovic, sagt: "Ich habe nie ein größeres Talent gesehen als ihn."Damit mein Djokovic aber nicht seinen Sohnemann, sondern Nikola Gnjatovic. Der heute 40-Jährige wurde einst bereits als die kommende Nummer eins im Tennis gefeiert, doch dann kam alles ganz anders ...

Bei Junioren-Turnieren hatte der Serbe bereits Marat Safin und Fernando Gonzalez besiegt und wurde zweimal fürs serbische Davis-Cup-Team aufgeboten. Doch damit nicht genug: "Ich habe mit Roger Federer während der Europameisterschaft in Klosters trainiert. Ich führte mit 3:1. Da Roger aber sehr aufbrausend ist, konnten wir unser Match nicht beenden. Er ging vom Platz, ohne sich zu verabschieden", erinnert sich Gnjatovic in einem Interview mit balkanspress.com zurück.

"Mein Leben war ein Chaos"

Trotz all dieser Voraussetzungen kam das Toptalent in der Weltrangliste allerdings nie über Position 759 hinaus. Was war passiert? "Ich habe als 21-Jähriger erstmals Heroin genommen. Damit hat alles begonnen. Ich habe Schulden gemacht. Ich habe gestohlen, um an Drogen zu kommen. Mein Leben war ein Chaos. Ich war über zehnmal wegen der Drogen im Spital. 17 Jahre lang war ich in der Drogen-Hölle gefangen", erzählt Gnjatovic.

Der Auslöser für den tiefen Fall: In seiner Heimat herrscht Krieg, Sponsoren sind Mangelware. Gnjatovic wird Sparringspartner von Jelena Jankovic und bekommt aus Bosnien ein Angebot als Trainer. "Dort habe mich mit einem Kollegen und Freund zusammengearbeitet, der drogenabhängig war. Als ich das Angebot annahm, wusste ich davon leider noch nichts."

Über den Freund rutscht das einstige Supertalent in den Drogensumpf. Die vorausgesagte Top-Karriere machen andere. Aber: Seit drei Jahren ist Gnjatovic clean und arbeitet als Tennistrainer.