Zum dritten Mal in der Tennis-Historie bestreitet Österreich einen Davis Cup in der Schwarzl-Halle in Premstätten. Und zum dritten Mal ist auch Stefan Koubek mit dabei. 1994 beim 2:3 gegen Deutschland hatte sich der Kärntner noch als Zuschauer in die Halle geschwindelt. „Ich hatte meine Karten jemand anderem gegeben. Also bin ich über einen Belüftungsschlauch hineingekrochen und dann auf einer Holztreppe gesessen“, erinnert sich der 43-Jährige schmunzelnd zurück.

2006 beim 2:3 gegen Kroatien fasste Koubek („Ich hatte mir einiges ausgerechnet“) als Davis-Cup-Spieler gegen den heutigen Federer-Betreuer Ivan Ljubicic eine bittere Pleite aus. Der damalige ÖTV-Kapitän Thomas Muster urteilte nach der Dreisatzniederlage gnadenlos: „Er hat sich seinem Schicksal widerstandslos ergeben.“

Ab Freitag, wenn es gegen Uruguay um ein Ticket für das Finalturnier im November geht, sitzt Koubek nun selbst als Kapitän auf der Bank. Damit schließt sich ihn in der Schwarzl-Halle der Kreis – hoffentlich mit dem ersten Sieg in Rot-weiß-Rot! Und der Österreicher gibt sich auch zuversichtlich: „Natürlich schreibt der Davis Cup immer seine eigenen Gesetze, aber wir sind bereit und ich bin absolut positiv."

Rodionov oder Ofner?

Der Hartplatz würde sich genau so präsentieren, wie es sich die Spieler gewünscht hatten. „Er ist zügig, aber nicht zu schnell. Und die Bälle springen nicht so hoch ab.“ Wer neben Dennis Novak als zweiter Einzelspieler nominiert wird, will Koubek Mittwoch Abend entscheiden. Jurij Rodionovs Formkurve war zuletzt mit zwei gewonnenen Challenger-Turnieren und einem Halbfinaleinzug stark ansteigend, Sebastian Ofner „spielt im Training sehr gut, hat es heuer aber noch nicht in Ergebnisse ummünzen können“, sagt Koubek, der mit seinen Mannen gleich im Hotel neben der Schwarzl-Halle nächtigt.

Ob neben Tennis für das Team noch etwas anderes auf dem Programm stehen würde? „Wir werden einmal am Abend zum Essen in die Stadt fahren, aber ansonsten bleibt neben Training, Fitness und Regeneration sowieso nicht viel Zeit. Außerdem ist es wegen des Coronavirus besser, wenn wir im Hotel bleiben.“