Es war nicht der glorreiche Start gegen einen "Aufwärmgegner", den sich Dominic Thiem beim ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro eventuell gewünscht hat. Der topgesetzte Österreicher besiegte den Brasilianer Felipe Meligeni Rodrigues Alves in der ersten Runde zwar letztlich, hatte beim 6:2,4:6,6:1 aber weit mehr Mühe, als erwartet. Zudem hat Österreichs Nummer eins nach dem Sieg gegen die Nummer 341 der Welt auch noch Verletzungssorgen.

Die traten schon früh im zweiten Satz zutage: Thiem griff sich beim Stand von 1:0 erstmals an das linke Knie und holte den Physiotherapeuten auf den Platz. Bei 2:1 bekam er von diesem einen Tapeverband knapp unterhalb des Knies angelegt. Das schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, der ÖTV-Spieler bewegte sich plötzlich wieder geschmeidiger, sein Spiel blieb allerdings im Vergleich zu vorher durchwachsen. Deshalb ging es gegen Meligeni, der sein Debüt auf der ATP-Tour feierte, nach gewonnenem ersten Durchgang auch in den Entscheidungssatz, in dem sich die größere Klasse des Australian-Open-Finalisten durchsetzte.

Als nächste Hürde wartet auf Thiem der Spanier Jaume Munar, der gegen den Italiener Salvatore Caruso mit 7:5,6:4 die Oberhand behielt. Doch zunächst geht es vor allem darum, wieder fit zu sein. Denn für Thiem geht es in Brasilien auch darum, sich in der Weltrangliste zu verbessern: Mit einem Einzug ins Halbfinale könnte er ab kommender Woche die neue Nummer drei sein.

Es dauerte, bis Thiem warm wurde

Thiem benötigte bei seinem ersten Auftritt nach dem verlorenen Endspiel beim Hartplatz-Grand-Slam-Event in Melbourne ein paar Games, um ins Spiel zu finden, verwertete dann aber gleich seinen ersten Breakball zum 4:2. Zum 6:2 nahm der Turnierfavorit dem Wild-Card-Spieler beim dem zweiten Satzball nach 38 Minuten neuerlich den Aufschlag ab.

Der zweite Durchgang war am Quadra Guga Kuerten aufgrund der Blessur des Lichtenwörthers deutlich enger. Durch einen unerzwungenen Fehler Thiems verwertete der Lokalmatador seinen ersten Breakball zum 4:3. Thiem ließ die Chance auf das postwendende Rebreak aus und konnte dieses Unterfangen auch nicht mehr nachholen. Meligeni, Neffe des ehemaligen ATP-Tour-Spielers Fernando Meligeni, stellte mit seinem ersten Satzball nach fast einer Stunde auf 6:4.

Zweiter Matchball entschied

Im dritten Satz fand Thiem allerdings wieder auf die Erfolgsspur, breakte seinen Gegner, der wenige Stunden nach der Partie seien 22. Geburtstag feierte, zum 2:0 und ließ dann nichts mehr anbrennen. Nach 2:04 Stunden und dem dritten Matchball war der Erfolg in der Tasche. Thiem ist damit im mit fast zwei Millionen Dollar dotierten Turnier, das er 2017 gewonnen hat und bei dem er einen 10:3-Siegrekord hat, schon weiter als 2019, wo überraschend in der ersten Runde gegen den Serben Laslo Djere das Aus gekommen war.

Gegen Munar liegt Thiem im Head-to-Head 2:0 vorne, 2018 (Sechzehntelfinale) und 2019 (Achtelfinale) siegte er in Barcelona jeweils auf Sand nach hartumkämpftem Beginn in zwei Sätzen. Der 22-Jährige liegt als 99. gerade noch unter den Top 100.