Die Situation ist kaum mit etwas vergleichbar. Aber, um sich zumindest ein klein wenig in Jon Rahm reinfühlen zu können, könnte man sich vorstellen, man führt überlegen in einem Autorennen und 100 Meter vor dem Ziel geht das Benzin aus. Wobei, der Grund, warum das spanische Golf-Ass seine sechs Schläge Vorsprung am Finaltag des zur US-PGA-Tour zählenden Memorial Tournaments in Ohio nicht ins Ziel bringen konnte, ist ein definitiv tragischerer. So bekam der Weltranglistendritte nach Beendigung seiner dritten Runde von den Organisatoren mitgeteilt, dass er einen positiven Corona-Test abgegeben habe und sich sofort in Quarantäne begeben müsse.

Ganz so überraschend kam die Nachricht für den Ryder-Cup-Sieger 2018 aus dem Baskenland allerdings nicht, wusste der 26-Jährige doch bereits seit vergangenen Montag, dass er Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Doch machen es die Regeln der PGA möglich, das Rahm beim Turnier abschlagen durfte, wenn er täglich getestet wird und er nur eingeschränkten Zutritt zu Innenbereichen erhält.

"Das ist eine dieser Sachen, die im Leben passieren, einer dieser Momente, in denen die Art und Weise, wie wir auf einen Rückschlag reagieren, uns als Menschen definieren", schrieb Rahm, der keine Symptome und vor dem sich nun ein Siegerscheck von 1,6 Millionen Dollar in Luft aufgelöst hat, auf Twitter. "Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie und ich uns okay fühlen."

Der Spanier war in Ohio als Titelverteidiger angetreten. Nach Rahms erzwungener Aufgabe liegen beim mit 9,3 Millionen US-Dollar dotierten Turnier nun die beiden US-Amerikaner Collin Morikawa und Patrick Cantley an der Spitze der Gesamtwertung.