Wenn die Basketballer von Klosterneuburg Anfang August wieder das Training aufnehmen und sich auf die voraussichtlich im September beginnende Saison vorbereiten, ist einer nicht mehr dabei: Moritz Lanegger. „Stimmt“, sagt der 30-jährige Steirer, „bei mir wird sich einiges ändern.“ Lanegger will sich auf das Drei-gegen-Drei konzentrieren – mehr Details verspricht er für die nahe Zukunft. Fakt ist: „3 x 3“ ist olympisch, in Graz werden von 26. bis 31. Mai des kommenden Jahres Olympia-Tickets vergeben und will man im „3 x 3“ auch auf der World Tour konkurrenzfähig sein, gilt es, sich darauf zu fokussieren. „Es ist kein Geheimnis, dass mir das immer schon getaugt hat“, sagt Lanegger.

Ganz abgeschlossen hat der Grazer aber auch mit dem Hallen-Basketball bzw. der Bundesliga noch nicht. In der Coronapause hat der 30-Jährige nämlich gemeinsam mit Thomas Schreiner und Paul Radakovics eine Spielergewerkschaft ins Leben gerufen – „Die BasketballerInnen Vereinigung“. „Wir sprechen im Nationalteam schon seit Jahren darüber, dass es eine Gewerkschaft brauchen würde, weil wir Spieler keine Ansprechstelle haben, wenn es vertragliche oder rechtliche Fragen zu klären gilt“, erklärt Lanegger.
In der Coronakrise sei dieses Problem noch augenscheinlicher geworden. „Wir haben in den letzten Monaten sehr viel darüber gesprochen, werden uns jetzt gemeinsam das Wissen erarbeiten.“

Kollektivvertrag als Ziel

Sehr geholfen hat den Basketballern von Anfang an Gernot Baumgartner, Sekretär der „Vereinigung der Fußballer“. Bei den Fußballern sei die Situation viel unkomplizierter als im Basketball – Stichwort Kollektivvertrag. Durchaus ein Ziel, das Lanegger und Kollegen für die Basketballer erreichen wollen. Aber es hat nicht die höchste Priorität. „Wir haben im Basketball ganz andere Probleme.“ Welche, möchte er (noch) nicht verraten: „Wir setzen auf Kommunikation mit den Vereinen, der Liga und dem Verband. Von Anfang an Druck auszuüben, halten wir für den falschen Weg.“

Die Gründung einer Spielergewerkschaft fand bei den Kollegen viel Anklang. „Wir hatten viele unglaublich positive Gespräche mit den Kollegen“, erzählt Lanegger. Auch wenn es aktuell darum ginge, möglichst viele Mitglieder zu gewinnen – im Präsidium der Vereinigung der Basketballer sind Vertreter jedes Vereins. Bei den Steirerklubs: Anton Maresch (UBSC Graz) und Tobias Schrittwieser (Kapfenberg).