Die New England Patriots haben einmal mehr Geschichte geschrieben. In der 53. Auflage des Super Bowl gewann der Klub aus Foxborough gegen die Los Angeles Rams mit 13:3 und zog damit mit insgesamt sechs Titeln mit den Pittsburgh Steelers gleich. Nie zuvor erzielten zwei Mannschaften gemeinsam weniger Punkte im Endspiel der National Football League (NFL).

Im Mercedes-Benz-Stadium von Atlanta bewahrheitete sich wieder einmal die These "Offense wins games, defense wins championships". Die Defense der Patriots zeigte eine der beeindruckendsten Vorstellungen der Super-Bowl-Geschichte und ließen gegen eine der besten Offensivreihen dieser Saison nahezu nichts zu. Als wertvollster Spieler wurde Wide Receiver Julian Edelman ausgezeichnet. Der Wide Receiver fing zehn Pässe für 141 Yards und machte dazu auch noch acht Yards per Laufspiel.

Die Partie begann aufsehenerregend. In sehr guter Feldposition leistete sich New Englands Quarterback Tom Brady eine Interception. Los Angeles machte daraus aber nichts. Die Rams blieben über die gesamte erste Hälfte ohne Punkte. Obwohl die Patriots feldüberlegen waren, schlug sich das nicht in Zahlen nieder. Einzig ein verwertetes Field Goal von Kicker Stephen Gostkowski, der zuvor schon einen Versuch vergab, brachte drei Punkte für die Patriots. Mit 3:0 ging es für die Mannschaft von Bill Belichick in die Pause.

Superbowl begeistert Besucher im Seeparkhotel

Enttäuschende Halftime Show

Wer nur für die Halftime Show aufgeblieben war, kam nicht unbedingt auf seine Kosten. Maroon 5 dürften wohl nicht viel mehr als eingefleischten Fans zugesagt haben. Da konnten auch Big Boi und Travis Scott nichts daran ändern. Wer für die Outifts von Maroon 5 zuständig war, sollte wegen akuter Geschmackslosigkeit zumindest stark hinterfragt werden. Das dürfte auch Sänger Adam Levine bemerkt haben, der am Ende seiner Darbietung seinen Oberkörper entblößte. Doppelter Nipplegate-Alarm, aber diesmal im erlaubten Rahmen. Dank einer Petition mit 1,2 Millionen Unterschriften hatte immerhin Spongebob einen Kurzauftritt.

Der erlaubte Nipplegate von Maroon-5-Sänger Adam Levine
Der erlaubte Nipplegate von Maroon-5-Sänger Adam Levine © AP

Die zweite Hälfte begann mit einer groben Schwächung für die Patriots. Für Safety Patrick Chung war die Partie nämlich aufgrund eines Armbruchs zu Ende. Die Rams kamen aber in der Offensive nicht in die Gänge. Immerhin bedeutete ein Field Goal von Gregg Zuerlein den Ausgleich zum 3:3, womit das dritte Viertel auch endete.

Nie zuvor gab es einen Super Bowl, in dem es keinen Touchdown in den ersten drei Vierteln zu verzeichnen gab. Auch spannend: Im Vorjahr gab es zum gleichen Zeitpunkt in der Partie zwischen den Patriots und den späteren Gewinnern, den Philadelphia Eagles, schon 58 Punkte.

Sieben Minuten vor Spielende sollte es aber doch noch zu einem Touchdown kommen. Sony Michel beendete eine schon so oft von den Patriots vorgetragene Angriffsserie mit einem Zwei-Yard-Lauf. Gostkowski stellte per Extrapunkt auf 10:3.

Die Vorentscheidung fiel 4:17 Minuten vor Spielende. Stephon Gilmore gelang die Interception gegen Rams-Quarterback Jared Goff, dem zwar die Zukunft gehört, der aber an diesem Tag komplett überfordert wirkte. Gostkowski sorgte 1:12 Minuten vor Ende mit seinem zweiten verwandelten Field Goal zum 13:3 für die endgültige Entscheidung. Zuerlein verschoss knapp vor Schluss einen Field-Goal-Versuch. So jubelten am Ende die Patriots -  wieder einmal. Rams-Trainer Sean McVay musste am Ende die Überlegenheit der Patriots anerkennen. "Ich bin ausgecoacht worden", sagte der mit 33 Jahren jüngste Trainer, der jemals in einem Super Bowl stand zerknirscht.

Die entscheidende Interception von Stephon Gilmore
Die entscheidende Interception von Stephon Gilmore © AP

Tom Brady hat damit als erster Spieler in der NFL-Geschichte sechs Vince-Lombardi-Trophies gewonnen. Und auch wenn er nicht sein bestes Spiel gemacht hat, bewies der Ehemann von Supermodel Gisele Bündchen einmal mehr, dass er im entscheidenden Moment sein Leistungsmaximum abrufen kann. Die Stimmen, wonach seine beste Zeit vorüber sei und ihm seine 41 Jahre deutlich anzumerken sind, sollten nun wieder verstummen. Allein schon wegen der Tatsache, dass er seine Karriere fortsetzt.

Nach der Parite zeigte sich der ebenfalls stark spielende Rob Gronkowski in guter Laune. "Das war mein dritter Titel. Aber das war der beste Mannschaftsleistung, die wir je gezeigt haben. Einfach unglaublich", sagte der Tight End der Patriots. Über sein eventuelles Karriereende wollte sich "Gronk" nicht äußern. "Das ist nicht der richtige Moment. Jetzt machen wir einmal Party!"