Als die größte österreichische Medaillenhoffnung bei der Europameisterschaft in Budapest gilt Schwimmer Felix Auböck, der zwar nur über die 400 m Freistil an den Start gehen wird, aber dort als Goldkandidat gehandelt wird. Die Schwimmbewerbe steigen aber erst ab kommendem Montag, dafür haben die Alexandri-Drillinge fast schon ihren ersten Bewerb hinter sich. Gleich zum Auftakt legte Vasiliki Alexandri im nicht olympischen Solo Free eine elegante Performance ins Wasser, schaffte mit Rang vier locker den Einzug in das 12er-Finale, das morgen stattfindet.

„Platz vier ist okay. Das passt. Es hat sich auch ganz gut angefühlt. Aber ich wollte natürlich mehr Punkte haben. Ich war ein wenig müde und muss mich jetzt mal erholen und regenerieren“, sagte Vasiliki, die im Alter von 14 Jahren mit ihren beiden Schwestern von Griechenland nach Österreich zog, ohne ihre Eltern, nur weil es für sie in der Südstadt die Möglichkeit gab, das Synchronschwimmen auf äußerst professioneller Basis ausüben zu dürfen. Auch auf die Schule wird dabei in der Südstadt nicht vergessen. Eingefädelt wurde das Ganze von Albena Mladenova, die seit 2009 als Synchronschwimm-Trainerin in Österreich arbeitet. Davor war sie jahrelang in Griechenland als Betreuerin tätig.

Das große Ziel von Anna-Maria und Eirini ist der Gewinn einer Medaille bei den Olympischen Spielen, angepeilt werden die Wettkämpfe 2024. Beim Synchronschwimmen ist Geduld gefragt, man muss sich bei den Wertungsrichtern einen Namen erarbeiten, das kann viele Jahre dauern. Pech hatten die Schwestern am Montag, als aufgrund technischer Probleme das Technikfinale abgebrochen werden musste, das Duo lag auf Zwischenrang drei. Der Bewerb wird am Donnerstag wiederholt.

Wasserspringer

Alex Hart, der an der University of North Carolina Athletics studiert, ist in der österreichischen Mannschaft der erfahrenste Athlet im äußerst jungen Team der Wasserspringer. In den Staaten ist er im UNC-Schwimm- und Sprungteam eine fixe Größe. Zuletzt startete der Wiener beim Weltcup in Japan. Da kam er im Bewerb vom Drei-Meter-Brett zwar nicht ins Halbfinale, er belegte aber mit guten 378,05 Punkten Platz 20. Damit wahrte er eine Chance auf ein Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio: Platz 18 wäre gleichbedeutend mit einem Fixplatz für Japan gewesen, aber da pro Nation nur zwei Athleten teilnehmen dürfen, könnte der 22-Jährige noch ins Teilnehmerfeld rutschen. Wann die FINA (Schwimmweltverband) diese Entscheidung bekannt geben wird, ist noch offen. „Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich bin wahnsinnig happy. Das hätte ich mir bei meinem ersten Weltcup nie erwartet. Platz 20 ist riesig“, war Hart überwältigt.

Im 3-m-Syncro überraschte Hart mit Nico Schaller, seinem Vereinskollegen von der SU Wien. Obwohl die beiden seit zwei Jahren nicht mehr miteinander trainieren konnten, holten sie Rang 12 und sind für die EM optimistisch: „Das Finale wollen wir auf alle Fälle schaffen, dann ist ein Spitzenplatz auch drinnen“, sagt Hart.

Das jüngste Küken im EM-Kader kommt aus Graz: Die erst 15-jährige Cara Albiez will in Budapest zeigen, was sie vom Ein- und Drei-Meter-Brett draufhat. „Ich habe keine Erwartungen, ich will nur springen und Erfahrungen sammeln. Das kann man wohl nirgends besser als bei einer EM“, sagt die Grazerin, die neben Dariush Lotfi die zweite GAK-Athletin in Budapest ist.