Warum auf etwas verzichten, was sich bewährt hat? Katrin Beierl nimmt den Zweierbob-Bewerb der Frauen mit Jennifer Onasanya auf dem Bob von Benjamin Maier in Angriff. Der Tiroler erreichte auf seinem Schlitten den guten fünften Rang und auch die Niederösterreicherin fühlt sich auf ihm wohl. Und ohnedies sei das Schlittentauschen "keine große Sache" und nicht "untypisch", wie Beierl erzählt: "Männer und Frauen fahren den gleichen Schlitten. Und der von Benjamin lässt sich angenehm fahren."

Heute Freitag (13/14.30 Uhr) stehen die ersten zwei von vier Wertungsläufen auf dem Programm, am Samstag zur selben Zeit die Finalläufe. Den Monobob beendete Beierl auf Rang 14, im Zweier fühlen sich die Gesamtweltcupsiegerinnen der Saison 2020/21 nicht unwohl: "Man kann etwas freier fahren, es ist mehr Druck da, um zu arbeiten und macht mehr Spaß, als im Monobob runterzurutschen", erzählt Beierl.

Maier: "War alles auf den Viererbob ausgelegt"

Benjamin Maier hingegen braucht diesen Schlitten nicht mehr und ist gedanklich bereits voll im Viererbob. Und das eigentlich schon seit langer Zeit, denn "es war immer alles auf den Viererbob ausgelegt". Das Motto lautete: Ganz oder gar nicht. Dementsprechend sei man mit dem Material ganz vorne dabei. "Das Ziel ist eine Medaille, alles andere wäre nicht wahrheitsgetreu. Wir sind in dieses Projekt gestartet, dass wir uns am Tag der Spiele in den Spiegel schauen und sagen können, wir haben alles dafür getan. Wie sind so gut vorbereitet wie möglich. Das was vom Ergebnis her rauskommt, ist es dann auch."

Das kostspielige Projekt Viererbob untermalt Maier auch in Zahlen: Der Schlitten, in dem auch Markus Sammer, Sascha Stepan und Kristian Huber sitzen, kostet ohne Kufen 120.000 Euro, ein Kufensatz kostet zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Gutes Material hat seinen Preis: "Jede Hundertstel liegt im 10.000-Euro-Bereich."

Die Chance auf eine Medaille sollen im Viererbob, der am Samstag (2.30/4.05 Uhr) und Sonntag (2.30/4.20 Uhr) gefahren wird, so groß wie noch nie sein. Sie hätte sporthistorische Ausmaße: Drei Mal holte Österreich bislang ein Edelmetall, nach Silber 1964 in Innsbruck und 1968 in Grenoble gab es in 1992 in Albertville die "Goldene".