Im Vorfeld der kommende Woche beginnenden Paralympics in Tokio erstrahlen weltweit 125 Gebäude in Violett. So auch das Empire State Building in New York, das Kolosseum in Rom, die Niagarafälle, das London Eye, die Rainbow Bridge in Tokio und das Wiener Rathaus. Das violette Licht steht für Inklusion, das Rathaus in der Bundeshauptstadt wird am (heutigen) Donnerstagabend illuminiert.

Die Aktion findet im Rahmen der Kampagne WeThe15, die für mehr Bewusstsein, Sichtbarkeit und Vertretung von Menschen mit Behinderungen steht, und unter Leitung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) statt. Für WeThe15 schlossen sich das IPC, die Special Olympics, die Deaflympics und die Invictus Games erstmals in der Geschichte zusammen. Unterstützung gibt es von weiteren weltweiten Organisationen wie UNESCO, UN Human Rights und der Europäische Kommission. Weltweit gibt es 1,2 Milliarden Menschen mit Behinderung, das sind 15 Prozent der Bevölkerung.

"WeThe15 möchte nicht weniger sein als die größte Bewegung für Menschen mit Behinderung, um die Inklusionsagenden weltweit in den Mittelpunkt zu stellen und einen längst überfälligen Unterschied zu machen. Die Paralympischen Spiele in Tokio sind der perfekte Startschuss, um ein weltweites Zeichen zu setzen und wir sind sehr froh, dass Wien sofort zugesagt hat, Teil dieser einzigartigen Kampagne zu sein, die ein echter Game-Changer für Menschen mit Behinderung sein wird", erklärte Maria Rauch-Kallat, die Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Komitees (ÖPC).

Der Wiener Sozial- und Sportstadtrat Peter Hacker erklärte, dass der Sport "ein großartiges Tool" sei, um die Anliegen dieser 15 Prozent der Gesellschaft ins Rampenlicht zu rücken. "Ich bin sicher, dass wir damit zusätzliche Aufmerksamkeit für diese wichtigen Anliegen erzeugen können. Außerdem freut es mich natürlich, dass sich unser Rathaus bei der Aktion in so prominenter Gesellschaft wiederfindet."

Österreich habe sich in Sachen Inklusion weiterentwickelt, es seien nicht nur im Sportbereich viele wichtige Schritte gesetzt worden, sagte Schwimmer Andreas Onea, der in Tokio seine vierten Paralympischen Spiele bestreiten wird. "Weltweit sind wir aber noch weit davon entfernt, diese 15 Prozent wirklich anzuerkennen und zu würdigen." Als Sportler sei er auch Vorbild und wisse um seine Verantwortung. "Einerseits meine Leistungen und auch meine Stimme dafür einzusetzen, um die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung weiter zu verbessern und zu zeigen, was alles möglich ist." Die Paralympics werden am 24. August eröffnet, Österreichs Team umfasst 6 Sportlerinnen und 18 Sportler.