Der Grand Prix von Russland im "Autodrom Sochi", im Olympiapark am Schwarzen Meer, begann schon mit viel Aufregung. Denn Sebastian Vettel überholte gleich nach den ersten Kurven den von der Pole-Position gestarteten Charles Leclerc - ohne viel Gegenwehr des Monegassen wohl bemerkt. Die Szene staunte über die mangelnde Aggressivität des Jungespunds bei Ferrari.

Im folgenden Boxenfunk-Dialog zwischen dem Ferrari-Feldherrnhügel an der Box und den Piloten wurde es jedoch klar. Ferrari hat das im Vorfeld so vereinbart, um irgendwie schneller von den verfolgenden Silberpfeilen wegzukommen. Vettel und Leclerc drehten auch eine schnellste Runde nach der anderen. Der Deutsche sollte dann auch Leclerc irgendwann wieder vorbeilassen.

Safetycar-Phase genützt

Damit ließ sich Vettel aber freilich viel Zeit. Solange bis er selbst wegen eines Hybrid-Defekts aufgeben musste, sein Auto jedoch ungünstig parkte und eine virtuelle Safetycar-Phase auslöste. In der dann Lewis Hamilton seinen Boxenstopp timte und prompt vor Leclerc blieb.

Eine richtige Safetycar-Phase schob das Feld aber wieder zusammen. Leclerc nahm einen weiteren Stopp in Kauf, um in Finish bessere und neuere Reifen zu haben. Dabei büßte er aber wieder einen Platz gegen Valtteri Bottas ein.

Und gegen Bottas tat sich Leclerc ziemlich schwer, schaffte es immer wieder nicht, innerhalb der DRS-Sekunde zu bleiben, um zumindest einmal den einen Mercedes-Piloten überholen zu können. Aber wenn er DRS verwenden durfte, reichte oft ein Geschwindigkeitsunterschied von über 20 km/h nicht, um Bottas zu überholen.

Derweil drehte Hamilton vorne ganz schnelle Runden, bei Leclerc schwammen immer mehr die Felle davon. Und am Ende musste man sich doch die Frage stellen, ob Ferrari strategisch gut aufgestellt war. An einem Rennwochenende, dass sie scheinbar doch klar dominiert haben.

Aufholjagd

Ein starkes Rennen fuhr natürlich auch wieder einmal Max Verstappen. In der Startaufstellung strafversetzt nach Motorentausch (auf Platz 9) holte er am Ende noch Rang vier. Mit dem fünften Platz von Alex Albon war es für Red Bull ein durchaus erfreuliches Ergebnis. Mit den Podestplätzen hatten sie freilich nichts zu tun.