Am 14. Mai 1988 umrundete der Brasilianer im Qualifying den Stadt-Kurs im Fürstentum an der Cote d'Azur in 1:23,998 Minuten und war dabei um sagenhafte 1,427 Sekunden schneller als Alain Prost. Gerhard Berger fehlten im Ferrari als Drittem bereits 2,687 Sekunden auf Senna.

Ayrton Senna ist mit sechs Siegen und fünf Pole-Positionen der König von Monaco, mehr hat kein anderer Pilot dort geschafft. 1988 war die Ära, als die McLaren-Honda mit ihren fast 50 PS stärkeren Saugmotoren aus Japan alles in Grund und Boden fuhren. Senna beschrieb seine Fabel-Runde im McLaren-Honda MP4-4 später als intensivstes Erlebnis seines Lebens. Er wäre wie in einer anderen Dimension, außerhalb seiner bewussten Wahrnehmung gefahren, sagt er in einem Porträt-Video, das McLaren anlässlich des denkwürdigen Ereignisses anfertigen hat lassen.

Dabei hatte Senna damals die Pole eigentlich schon sicher, eh er am Ende nochmals alles riskierte. "Ich bin praktisch nach Instinkt gefahren. Es war, als wäre ich in einer anderen Dimension, wie in einem Tunnel - es war außerhalb meiner Vorstellungskraft. Wenn ich fahre, nimmt es mich manchmal so ein, dass ich nichts anders mehr mitbekomme", sagt der 1994 als dreifacher Weltmeister in Imola tödlich verunglückte Senna in dem Porträt.

Dennoch schaffte es Senna am nächsten Tag nicht, den 46. Grand Prix von Monaco zu gewinnen. 13 Runden vor Schluss und bei fast einer Minute Vorsprung auf seinen Teamkollegen Prost begrub er seine Sieg-Hoffnungen durch einen kuriosen Unfall. Senna hatte die Konzentration verloren, weil man ihn aus der Box angewiesen hatte, wegen seines großen Vorsprungs zurückzustecken.

Auch Berger hätte dieses Rennen unter Umständen gewinnen können. Der Tiroler lag fast 54 Runden lang vor Prost auf Platz zwei, ehe er vom Franzosen überholt wurde.