Das wäre natürlich keine erquickende Idee für die Mercedes-Leute, wenn ausgerechnet der Red-Bull-Testfahrer und DTM-Pilot Alex Albon bei einem Formel-1-Team anheuert, das mit Mercedes-Motoren fährt. Denn bei Williams ist Albon nun auch eine ganz gute Aktie, auf die der britische Traditionsrennstall bei einem Abgang von George Russell, und der ist eigentlich so gut wie sicher, setzen könnte. Laut einem Interview mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner habe Mercedes bereits mit Albon Kontakt aufgenommen. Und Russell hat auch schon betont, dass er in Zandvoort erfahren habe, "wo ich im kommenden Jahr fahren werde."

Natürlich ist man bei Mercedes über diese Konstellation nicht besonders erfreut. "Wir wollen natürlich nicht, dass unsere gesamtes Know-How 1:1 woanders landet", sagte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Samstagabend in einer Video-Pressekonferenz. "Wenn Williams Alex Albon engagiert, dann möge Red Bull doch bitte frei lassen, damit Albon ein "Free Agent" wird und nicht mehr vertraglich an Red Bull gebunden ist", so Wolff.

Die Entscheidung, ob Albon bei Williams angeheuert wird, liegt aber ganz im ermessen des britischen Teams. "Da wollen wir uns nicht einmischen", sagte Wolff. Nicht nur bei Williams ist Albon ein Thema, scheinbar ist auch Alfa Romeo am Thailänder interessiert. Durch den Rücktritt von Kimi Räikkönen ist da ein Platz frei, selbst die Formel-1-Zukunft von Antonio Giovinazzi ist nicht gesichert. Der Italiener kümmert sich bereits um seine Zukunft woanders, eventuell sogar im Le-Mans-Projekt von Ferrari.