Wer Bono sagt, meint den irischen Musiker, Frontman bei der Rockband U2. Wer Bono sagt, muss seit Dienstag differenzieren. Zwischen dem eben erwähnten Musiker und dem Torhüter der marokkanischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Fußballer Bono zum nationalen Helden aufgestiegen. Er parierte im Achtelfinale der Weltmeisterschaft gegen Spanien zwei Elfmeter und sorgte damit für die Sensation bei diesem Championat.

Bono aus Marokko heißt Yassine Bounou und ist bis jetzt nicht unbedingt im Rampenlicht aufgetaucht, obwohl er zu den besten Torhütern im Klubfußball zählt. Er schaffte es 2022 bei der Wahl zum Welttorhüter des Jahres sogar in die Top Ten. Seit diesem WM-Achtelfinale ist der 31-Jährige jedenfalls weltbekannt.

13 Jahre bei Wydad Casablance

Spanien scheiterte ausgerechnet an einem Torhüter, der sein Handwerk vor allem in Spanien gelernt hat. Der in Kanada geborene Marokkaner begann im Alter von acht Jahren das Fußballspielen. Bei Wydad Casablance in Marokko kämpfte er sich in 13 Jahren bis in die Profimannschaft vor, wechselte dann nach Spanien zu Atletico Madrid. In Madrid spielt Bono meist für die zweite Mannschaft, ging leihweise zu Real Saragossa, wechselt dann dem Zweitligisten FC Girona an. Der Klub aus Katalonien stieg auf und musste gleich wieder zurück in die zweite Liga. Das nutzte der FC Sevilla, für den er beim Europa-League-Finalturnier nach der pandemiebedingten Unterbrechung im Sommer 2020 unverzichtbar wird.

Bono kann so gut wie nichts aus der Ruhe bringen. Trotz der Dramatik und der Anspannung bei einem Elfmeterschießen verlor er nie die notwendige Lockerheit. Sein Lächeln ist sein Markenzeichen, auch in den schwierigsten Situationen. Kein Wunder, schließlich feierte Bono seine Premiere in der ersten Mannschaft Casablancas im Alter von 20 Jahren in einem Auswärtsspiel in der afrikanischen Champions League vor 80.000 Zuschauern. Schon damals lächelte jeglichen Druck weg.

Nach dem Einzug ins Viertelfinale sagte Bono: "Wir haben die Unterstützung gespürt und das gibt uns den Anstoß, eine solche Leistung zu erbringen. Ich applaudiere ihnen und möchte dieses Geschenk an die Menschen weitergeben." Wie weit Marokko bei dieser WM noch kommt, man weiß es nicht. Die nächste "Hürde" heißt Portugal, gespielt wird am Samstag um 16 Uhr. Wie das Spiel endet, ist ungewiss, gewiss ist nur, dass Bono wieder lächeln wird.