Das Länderspieljahr 2023 hat in Linz für Österreich mit einem 4:1-Heimsieg gegen Aserbaidschan begonnen und das ÖFB-Team sich sofort an die Tabellenspitze der Gruppe F in der EM-Qualifikation gesetzt. Für den so oft zitierten Pflichtsieg war aber eine Leistungssteigerung nach anfänglicher Lethargie notwendig. Zu einer Zitterpartie kam es jedoch zu keiner Zeit der Begegnung.

Kommentar: Aserbaidschan zu besiegen, gelang Österreich nicht mit links

Große Überraschungen blieben in der Aufstellung von Teamchef Ralf Rangnick aus. Immerhin fiel nicht nur Kapitän David Alaba aus, der vor der Partie seinen neunten Pokal als Österreichs Fußballer des Jahres entgegennahm und auf der Bank als Motivator Platz nahm, sondern auch Xaver Schlager, Philipp Lienhart und Marko Arnautovic. Somit ergab sich die Startelf fast von selbst. In der 4-4-2-Formation sollten Konrad Laimer rechts und Patrick Wimmer links die Flügel beackern.

Mit der Favoritenrolle tat sich das ÖFB-Team anfangs schwer. Aserbaidschan kombinierte von hinten heraus ansehnlich. Das aggressive Zweikampfverhalten stellte die Hausherren vor Probleme. Zwar fehlte die Klasse, um in der Offensive in Form von gefährlichen Abschlüssen Kapital daraus zu schlagen, doch die Österreicher fanden erst nach 20 Minuten ins Spiel – auch dank einer Umstellung auf ein 4-3-3. Erst da gelang der erste Abschluss. Marcel Sabitzer, der als Kapitän fungierte, schoss aber zu harmlos von der Strafraumgrenze. Nur drei Minuten später stand Michael Gregoritsch wie aus heiterem Himmel mutterseelenallein vor Torhüter Yusif Imanov, jagte die Kugel aber in den Linzer Nachthimmel.

Die Stimmen zum Spiel

Erstmals jubeln durften die 16.500 Zuseher in der ausverkauften Raiffeisen-Arena aber in der 27. Minute. Wimmer setzte Kreativgeist Christoph Baumgartner in Szene, der Sabitzer mustergültig bediente. Der Mittelfeldspieler von Manchester United stellte auf 1:0. Gregoritsch erhöhte kurze Zeit später auf 2:0. Nach einem Freistoß von Aserbaidschan lief der Steirer den Abwehrspieler ab, lief allein aufs Tor und schloss mittelmäßig ab. Es reichte – dank des nicht einmal mediokren Rasens und der tatkräftigen Mithilfe von Imanov (29.). Die Nummer 121 der Weltrangliste wirkte im Anschluss gebrochen und fiel auseinander. Nur einen Torschuss von Ramil Sheydayev (42.) musste Goalie Heinz Lindner entschärfen.

Für die endgültige Entscheidung sorgte Sabitzer mit einem Freistoßtor aus rund 25 Metern (50.). Das 3:0 sollte aber etwas den Schlendrian ins Spiel der Gastgeber bringen. Emin Mahmudov gelang so der Anschlusstreffer, bei dem die Hintermannschaft der Österreicher gar nicht gut aussah (64.). Aber zittern musste in Oberösterreich niemand mehr. Nach einem Eckball von Sabitzer, dem Spieler des Abends, köpfelte Baumgartner zum 4:1 ein.

Wermutstropfen: Maximilian Wöber musste wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Er wäre mit seiner Leistung aber für Montag gegen Estland ohnehin nicht unverzichtbar gewesen.