In der Pause hat der Kapitän das Wort erhoben. „Ich habe gesagt, es nutzt nichts, wir müssen so weitermachen.“ Also sprach Marko Arnautovic, und es zeigte Wirkung. Österreich hat in der zweiten Hälfte dem Spiel, das viel zu lange im engen Bereich zu liegen gekommen war, das passende Ergebnis draufgesetzt. „Es war in Hälfte eins wirklich zäh mit den Toren, aber sonst war unser Spiel überragend“, meinte Arnautovic und legte nach. „Wenn wir alles verwertet hätten, wäre auch ein 9:1 möglich gewesen.“ Man kann auch übertreiben.

Österreichs Oberfußballer, der nun bei 24 Toren im Nationalteam hält, gab zu Protokoll, „immer an die Mannschaft geglaubt“ zu haben, wo sonst Zweifel bestanden hätten. „Ich habe gesagt, wir werden zurückkommen“, erklärte der West-Ham-Legionär und gab auch zu, sich über seine mangelnde Chancenauswertung zu sehr geärgert zu haben. „Ich als Kapitän hätte das gar nicht so zeigen dürfen.“

Arnautovic lobte auch seine Mitspieler, allen voran Xaver Schlager. „Ich weiß nicht, wo der die Energie hernimmt. Spielt wochenlang nicht und macht solche Meter“, staunte der von der Premier League Gestählte nicht schlecht. „Xaver und Konrad (Laimer) haben das echt gut gemacht. Letzterer präsentierte sich nach seinem zweiten Einsatz als glücklicher Neuling im Team. „Ich hab mich heute gut gefühlt, habe alles gegeben. Wir hatten einen unglücklichen Start, Gott sei Dank haben wir vor der Pause ausgeglichen. In der zweiten Hälfte haben wir hinten gar nichts zugelassen und absolut in dieser Höhe verdient gewonnen“, sagte der Leipzig-Legionär und ließ seiner Leidenschaft freien Lauf. „Ich habe sehr viel Lust auf mehr, bin froh, dass ich spielen konnte. Wir haben eine gute Leistung gezeigt, Ich freue mich, dabei sein zu können.“

Ein bisschen verwundert zeigte sich Martin Hinteregger ob seines Eigentors. „Tausend Mal hab ich den Ball zurückgeköpfelt, heute war der Torhüter nicht dort, wo ich dachte, dass er steht“, sagte der Frankfurt-Legionär, dessen Einsatz erst am Spieltag feststand. „Ich hab erst heute früh entschieden, dass ich spiele. Beim Vormittagtraining konnte ich normal laufen, da war die Frage dann nicht mehr groß.“

Rundum zufrieden gab sich Teamchef Franco Foda. „Kompliment an meine Mannschaft. Es war eine tolle Mannschaftsleistung, der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Die Mannschaft hat in beiden Spielen bewiesen, dass sie dem Druck standhalten kann“, erklärte der Deutsche, der eingestand, angesichts der vergebenen Chancen nervös geworden zu sein. Gezweifelt habe er allerdings nicht. „Wir haben ja schon in Israel ein ähnliches Spiel erlebt. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass wir das diesmal drehen werden.“ Foda nahm auch Bezug auf die Ausfälle. „Wir haben schon wichtige Spieler ersetzen müssen. Es ist wichtig für einen Trainer zu wissen, dass die Jüngeren aufzeigen“, erklärte Foda. „Wir haben sechs Punkte geholt, und jetzt geht es darum, dranzubleiben.“