In der 2. Liga wird es auch heuer keinen Absteiger geben. Nach der Regionalliga Ost beschlossen am Montagabend auch die Vertreter der Regionalliga Mitte, die Meisterschaft abzubrechen. Im Westen darf die zweite Mannschaft von Wacker Innsbruck noch auf Spiele hoffen. Der einzige potenzielle Zweitliga-Aufsteiger aus der West-Region kann jedoch das Play-off gegen Vertreter aus Vorarlberg und Salzburg nicht mehr bestreiten.
Wie die Bundesliga auf APA-Anfrage mitteilte, sei in Absprache mit dem Tiroler Fußballverband (TFV) klar geworden, dass aus der Tiroler Regionalliga kein Aufsteiger kommen wird. In Tirol soll ab 12. Juni im Amateurbereich wieder gespielt werden. Zumindest die im Herbst abgebrochene Hinrunde soll abgeschlossen werden, um die Ligen werten zu können. Dazu sollen auch Partien im Tiroler Cup stattfinden. Wackers zweite Mannschaft hätte in der vierten Leistungsstufe zumindest einen Top-Zwei-Rang belegen müssen, um ins Play-off vorzustoßen. Ein Aufstieg wäre ohnehin nur dann infrage gekommen, wenn die Profis den Sprung in die Bundesliga schaffen.
Schon vor der Entscheidung der Bundesliga gab TFV-Präsident Josef Geisler zu bedenken: "Es stellt sich rechtlich die Frage, ob eine Mannschaft aus der vierten Liga aufsteigen darf. Das müsste der ÖFB klären." Dass in Tirol wieder gespielt werden kann - die Meisterschaften sollen bis Anfang Juli abgeschlossen sein - erklärte sich Geisler dadurch, dass im westlichen Bundesland im Herbst mehr Runden ausgetragen werden konnten. "Um zumindest die Hinrunde fertig zu spielen brauchen wir deshalb weniger Spiele."
Während sich die Lage in der Corona-Pandemie langsam entspannt und erste Öffnungsschritte erfolgt sind, machen sich auch die Verbände in Kärnten (Re-Start ab 16. Juni), Vorarlberg (ab 19. Juni) und Wien (Mitte Juni) Hoffnung, den Herbst-Durchgang 2020 noch fertigspielen zu können. Damit wären Aufstiegsfragen geklärt. Dass bei den Tabellenführern bundesweit wenig Begeisterung durch ein vorzeitiges Saison-Aus aufkommt, liegt auf der Hand. Zu enge Terminpläne sorgten jedoch für weitere Annullierungen von laufenden Meisterschaften.
Nur vier aufstiegswillige Vereine
Nach Salzburg, Niederösterreich und dem Burgenland werden auch in Oberösterreich und der Steiermark keine Spiele der Saison 2020/21 mehr ausgetragen. Dies wurde Montagabend beschlossen. Es gibt keinen Meister sowie Auf- oder Absteiger. Die Entscheidung sei im Hinblick auf die angekündigten gesetzlichen Vorgaben für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs "und im Bewusstsein, dass diese Entscheidung naturgemäß nicht nur Befürworter finden wird" gefallen, teilte der Steirische Fußballverband (StFV) mit.
So sei ein Mannschaftstraining mit Körperkontakt vor dem 19. Mai nicht möglich. Auch danach ist der Trainings- und Spielbetrieb nur mit Auflagen verbunden, die von den Vereinen nur mit hohem, auch finanziellen, Aufwand zu stemmen seien. Bewerbspiele könnten nach der nötigen Vorbereitungszeit erst ab Mitte Juni stattfinden. Im engen Korsett an Match-Terminen gebe es aber keinen Spielraum für Absagen. Auch würde die Vielzahl an Partien das Verletzungsrisiko in "verantwortungsloser Weise" erhöhen, schrieb der StFV.
Aus den Regionalligen hatten insgesamt nur vier Vereine ihr Interesse bekundet, in der kommenden Saison in der 2. Liga antreten zu wollen. Es waren der SV Stripfing/Weiden (RL Ost), WSC Hertha Wels, Sturm Graz Amateure (beide RL Mitte) und Wacker Innsbruck II (RL Tirol).
In der 2. Liga gab es in den drei Saisonen seit der Reform zu einer 16er-Liga (ab 2018/19) nun keinen Absteiger auf sportlichem Weg. Im Vorjahr musste aufgrund der Corona-Pandemie bereits niemand absteigen. Das Jahr davor musste der lizenzlose SC Wiener Neustadt die Liga verlassen, die Amateure von Wacker Innsbruck mussten nach dem Abstieg der Profis aus der Bundesliga ebenfalls runter.