Der Start schien geglückt. Thorsten Röcher erzielte (nach drei Assists) im vierten Spiel seinen ersten Saisontreffer. Und vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn er kurz danach im Konter auf Tai Baribo durchgesteckt hätte. Er scheiterte und bei den Lavanttalern riss der Faden. "Wir waren zu diesem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft. Und eigentlich haben wir ja das Spiel kontrolliert. Das 1:1 fiel aus dem Nichts", sagte Wölfe-Stürmer Dario Vizinger.

Mike Nowak, der nach der Leitgeb-Auswechslung die Kapitänsschleife getragen hatte, brachte es auf den Punkt: "Eigentlich war es gar keine schlechte Partie. Aber wenn die zwei Tabellenletzten gegeneinander spielen, ist es auch ein Duell der Zitterfüße. Es wäre mehr drinnen gewesen." Innenverteidiger Raphael Schifferl ärgerte sich über die unnötigen Fehler, die zu den beiden Gegentreffern geführt hatte. "Es war eine gute, ausgeglichene Partie. Wir sind gut ins Spiel rein, haben das frühe Tor erzielt. Der Ausgleich hat mich sehr geärgert." Dass der WAC nach der Führung in eben diese Passivität gefallen ist, erklärt Schifferl so: "Wir wollten nach dem 1:0 kein unnötiges Risiko eingehen. Vor dem Gegentreffer hat unsere Defensive stabil gewirkt. Nach dem 1:1 waren wir total verunsichert."

Nun gilt es, den Fokus auf Donnerstag zu richten (Conference League-Rückspiel gegen Molde). Vizinger: "Es gibt keine Ausreden. Wir arbeiten hart und werden zeigen, dass wir es besser können." Und exakt diese Einstellung dürfte WAC-Trainer Robin Dutt auch ruhig schlafen lassen. "Wir wollten natürlich nicht nach fünf Spieltagen Tabellenletzter sein. Natürlich sind wir sehr unzufrieden. Wir dürfen die Situation nicht unterschätzen. Der Punkteabstand zum Strich sollte nicht zu groß werden." Allerdings könnte Baumgartner nun länger verletzt ausfallen. Dutt: "Er hatte ein Stechen im Oberschenkel, das ist kein gutes Zeichen. Als er raus ist, ging etwas Stabilität verloren." Der Deutsche beteuert aber, dass im Lavanttal dennoch der Anspruch herrsche, in der Meistergruppe zu spielen. "Andererseits musst du trotzdem eine gewisse Ruhe bewahren, weil die Jungs zumindest kämpferisch viel reinhauen, da gilt es ein Mittelmaß zu finden."