Der Aufarbeitungsprozess habe unmittelbar nach dem Spiel begonnen. Nicht ohne Grund. Nach einer klaren 2:0-Führung (zumindest was die WAC-Dominanz betraf) setzte es für die Lavanttaler gegen Hartberg eine unnötige 2:4-Niederlage. Schlecht geschlafen habe zwar niemand, meinte WAC-Trainer Ferdinand Feldhofer. Allerdings: „Das Spiel bleibt wie jedes andere auch im Gedächtnis.“ Zu bemängeln sei speziell die Chancenauswertung gewesen. Nur 18,2 Prozent der Torschüsse zielten auf das Gehäuse von Hartberg-Torhüter Swete ab. „Das ist schade, weil wir einige gute Balleroberungen hatten. Aber das allein genügt nicht“, meinte Feldhofer. Nach dem Elfer (und dem daraus resultierenden 2:2), der unter die Kategorie Doppel-Bestrafung fiel (Gelb-Rot für Rnic), kippte die Partie.

Dass die defensive Stabilität verloren gegangen war, ortet Verteidiger Michael Novak in individuellen Unzulänglichkeiten. „Das kündigte sich bereits bei ein paar Standardsituationen vor dem 2:1 an. Hier müssen wir besser werden. Es liegt aber sicher nicht am systemischen Fehlverhalten.“ Im Gegenteil: Selbst mit einem Mann weniger sah Novak die Vorteile bei den Wölfen. „Im Ballbesitz hatten wir gute Momente, hätten sie sogar zu zehnt mehrmals auskontern können.

Eine Chance der Absicherung des zweiten Tabellenplatzes wurde also verpasst. Kein Grund für Novak, damit lange zu hadern. „Dann müssten wir viele andere Spiele ebenfalls aufrollen beginnen. Die Partie gegen Hartberg ist vorüber, wir blicken nach vorne und auf Rapid. Da wollen wir uns wieder stabilisieren. Und das ist ja derzeit irgendwie das Schöne – es geht Schlag auf Schlag.“

Wie fast überall sehnen sich auch die Wolfsberger nach einem schnellen Ende der Geisterspiele. „Wer weiß, ob die Fans nach dem 2:3 bei uns nicht neue Energie freigesetzt hätten“, stellt Novak in den Raum.