Neue torlose Lage in Hartberg: 657 Minuten. Neue Lage in der Tabelle: Letzter. Positiv: Die Hartberger fanden beim 0:0 im Innviertel eine Fülle an hochkarätigen Torchancen vor. Jürgen Lemmerer, der von Klaus Schmidt von Beginn an das Vertrauen bekam, vergab nach 20 Minuten die erste und größte Chance. Aus kurzer Distanz scheiterte der 19-jährige Stürmer an Samuel Sahin-Radlinger. Es folgten Chancen von Seth Paintsil (25., 27.) und Okan Aydin (29.). Teilweise wurden die fahrlässig vergeben. "Heute haben wir wenigstens wieder die Chancen gehabt", sagt Lemmerer, "wir brauchen ein Erfolgserlebnis." Und es lag ausschließlich an der Ladehemmung der Hartberger, dass die Rieder diese Drangperiode der Schmidt-Elf unbeschadet überstanden. "Viel fehlt nicht mehr, dass wir ein Tor schießen", sagte Trainer Klaus Schmidt. "Wenn wir keine Tore schießen, dann ist 0:0 eben das Maximum", sagt Kapitän René Swete, "wir haben in den letzten vier Partien nur ein Gegentor erhalten. Daran liegt es also nicht."

Dass kein Gegentor dazukam, lag an einer konzentrierten Defensivleistung der Hartberger. Und daran, dass die Feldspieler einsprangen, wenn Swete geschlagen war. Kurz vor der Pause war das Michael Steinwender, in Hälfte zwei Tobias Kainz. Ausgerechnet in der Phase, in der die Innviertler Druck machten und ein ums andere Mal gefährlich wurden. Die Hartberger Offensive in Hälfte zwei? Lange Zeit komplett abgemeldet. Entlastungsangriffe? Fehlanzeige. Insgesamt: einfach zu wenig.

Erst in numerischer Überlegenheit – Stefan Nutz musste in der 87. Minute nach VAR-Intervention mit Rot vom Feld – trauten sich die Hartberger wieder mehr zu. Und Tobias Kainz erfüllte in der 92. Minute doch noch seinem Trainer den Traum vom Tor. Sein Abschluss fiel aber zu schwach aus.

Die Hartberger liegen jetzt also aufgrund der Rückreihung bei Punktegleichheit am Tabellenende, der Rückstand auf den Tabellenführer der Qualifikationsgruppe beträgt aber nur vier Punkte. Für Swete ist klar: "Wir müssen dort weitermachen, wo wir heute angefangen haben. Dann wird das passen." Der Kapitän sprach von einem Auftritt, der Mut geben sollte.

Unruhig wird in Hartberg niemand. "Wenn wir vier Stück bekommen hätten und uns der Kopf gewaschen worden wäre, dann wären wir nervös. So nicht", sagt Schmidt. "Was, wenn hinten weiter die Null steht und wir vorne eines schießen? Darauf warten wir." Lange sollten sich die Oststeirer aber nicht mehr gedulden.