Markus Schopp ist kein Illusionist, denn er kennt die Gesetzmäßigkeiten des Fußballmarktes. Trotzdem vertraut der Hartberg-Trainer darauf, dass seine beste Aktie zumindest noch bis Sommer ihren Wert in der Oststeiermark steigert. Rajko Rep, dessen Vertrag bis 2020 läuft, spielt seit Wochen seine Bestform aus, was natürlich Begehrlichkeiten weckt. „Ich gehe davon aus, dass nichts in dieser Hinsicht passiert“, zeigt sich Schopp zuversichtlich.

Der Slowene hat sich nach einer zuletzt für ihn eher unbefriedigenden Ära beim LASK im Dress des Aufsteigers ein neues Design zugelegt. Der 28-Jährige ist das spielerische Topmodel der verblüffendsten Neuerscheinung auf dem Bundesliga-Laufsteg und scheint sich jetzt dem Standard anzunähern, den ihm die Medien in seiner Heimat schon vor vielen Jahren prophezeit hatten. „Der neue Johnny Rep“ hatten sie getitelt und ihm die Latte damit sehr hoch gelegt. Sein Namensvetter gehörte in den Siebzigerjahren zur großen niederländischen Mannschaft um Superstar Johan Cruyff.

Bemerkenswerte Doppelrolle

Rajko Rep ist in Hartberg in die ausgesprochen begehrte Doppelrolle als Spielmacher und Torjäger geschlüpft. Und doppelt hat er es auch gern in seiner Funktion als Torschütze. Dreimal schon gelangen ihm jeweils zwei Treffer. Der erste diesbezügliche Auftritt beim 4:3 gegen den WAC löste die folgende Siegesserie aus. Auch Sturm und Innsbruck machten mit Reps einschlägigen Fähigkeiten Bekanntschaft.

Nach Österreich war der Slowene auf Empfehlung des inzwischen verstorbenen Spielerberaters Franz Masser gekommen. Dieser hatte den begabten Kicker dem Austria-Klagenfurt-Präsidenten Peter Svetits ans Herz gelegt. Von da an ging es für den Spieler persönlich bergauf. Rep weiß, warum er nun seine volle Wirkung entfalten kann. „Der Trainer gibt mir sehr viele Freiheiten, er kennt meine Qualitäten“, sagt der Spieler, der sich also sehr wohlfühlt.

Dass Hartberg am Ende des Grunddurchgangs über dem Strich und damit im Oberen Play-off zu liegen kommt, mag er nicht ausschließen. Wenngleich nach wie vor der „Nichtabstieg“ erstes Ziel bleibt. Bescheidenheit ziert das ins nationale Rampenlicht gerückte Hartberger Team.

Sein Trainer Markus Schopp bescheinigt Rep „unbändigen Willen“. Die regelmäßigen Einsätze steigern die Spielfreude. Dazu komme die jetzige hundertprozentige Fitness. „Das ist entscheidend“, sagt der Coach. Die Hochform könnte Rep ins slowenische Nationalteam befördern. „Alles ist möglich“, sagt er, wohl wissend, dass Österreich und Slowenien in der EM-Qualifikation aufeinandertreffen. Heute muss er mit Hartberg in Altach bestehen.