Nach der Nullnummer gegen den TSV Hartberg vergangenen Sonntag im steirischen Derby war das Murren bei einigen Sturm-Anhänger nicht zu überhören. In numerischer Überlegenheit schafften es die Grazer nur zu einem Punkt. Das sorgte bei vielen für Kopfschütteln und bei Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker dafür, den Saisonstart anhand von Zahlen „richtig einzuordnen“, wie es der 36-Jährige ausdrückte. Es sei alles in Ordnung, die Marschroute stimme, sagte er – und Schicker sollte recht behalten. In der Europa League folgte das 1:0 gegen den FC Midtjylland und diesen Sonntag der 2:0-Ligaerfolg auswärts gegen die Austria aus Klagenfurt.

Drei Pflichtspiele in Folge ohne Gegentor schafften die Schwarz-Weißen zuletzt im September 2021 (WSG Tirol/5:0, Hohenems/4:0, Rapid/3:0). In vier der jüngsten fünf Pflichtspiele gingen die Grazer als Sieger hervor. Und dass man nach acht Bundesliga-Spielen nur fünf Gegentore kassierte, hat es bei Sturm ohnehin noch nie in der Bundesliga-Geschichte gegeben. Die Entwicklung der Grazer schreitet also trotz aller kurzfristigen Transfers weiter voran.

Tormann Jörg Siebenhandl erklärt die wenigen Gegentreffer: „Jeder weiß, was zu tun ist. Alle arbeiten gegen den Ball und das macht es jedem Gegner schwer.“ Nach der Begegnung in Klagenfurt sagte er: „Die Jungs vor mir machen einen super Job. Ich muss einen Ball halten. Wenn ich das schaffe, spielen wir zu null und wenn wir das in dieser Weise eine lange Zeit halten können, bin ich überglücklich.“ Siebenhandl hatte mehr als nur einen Ball zu halten, kann sich auf seine Vorderleute aber grundsätzlich verlassen. Klar ist auch, dass die Balleroberungen in Sturms Offensive beginnen. Wird vorne gut gegen den Ball gearbeitet, ist zugleich die Hintermannschaft entlastet und kann sich auf jene Phasen konzentrieren, in denen der Gegner doch bis vor bzw. in den Strafraum der Grazer vordringen kann.

In Sachen Grazer Derby im Cup (19. Oktober) hat der ÖFB noch keine offizielle Entscheidung getroffen, wer die Partie veranstaltet. Intern ist klar: Der GAK ist Gastgeber. Unklar bleibt, wie viele Fans für die Nordkurve (die Sektoren 9 bis 13 überlässt der GAK dem SK Sturm) zugelassen werden.