„Guten Morgen zusammen!“, grüßte ein gut gelaunter Sadik Fofana lautstark alle Anwesenden beim Trainingsauftakt des GAK. Da hatte er den traditionellen Shuttlerun, der jährlich wortwörtlich die neue Saison „anschwitzt“, aber noch vor sich. Bei strahlendem Sonnenschein starteten die Rotjacken am Mittwochvormittag in Weinzödl als erster steirischer Bundesliga-Klub ins neue Fußball-Jahr. Mit dabei waren neben den Leih-Rückkehrern Michael Lang und Yannick Oberleitner auch Neuzugang Tobias Koch und Arbnor Prenqi, der vorbehaltlich eines positiven Medizinchecks der zweite Neuzugang bei den Grazern werden wird. Auch ein junges Probespieler-Quartett aus Afrika (drei Ägypter, ein Nigerianer) absolvierte die Läufe, für die kommende Saison sind sie jedoch noch kein Thema.

Michael Langs Status ist unverändert, er wird wohl nicht mit dem GAK in die neue Spielzeit gehen. Yannick Oberleitner habe es in Amstetten „gut gemacht, jetzt wollen wir uns ein Bild machen, was für einen Schritt er gemacht hat“, sagt Sportchef Dieter Elsneg, der aktuell alle Hände voll zu tun hat. Mit Ende der Woche will er insgesamt vier Neuzugänge an Bord haben, neben Koch und Prenqi sollen in den nächsten Tagen also noch zwei weitere Spieler zum GAK stoßen, auch bei diesen steht nur noch der positive Medizincheck aus. „Wir wollen die Altersstruktur ein wenig senken, um auch in der physischen Komponente den nächsten Schritt gehen zu können, damit wir mehr Intensität ins Spiel bringen können“, sagt Elsneg.

Die GAK-Profis schwitzten bei den Shuttleruns
Die GAK-Profis schwitzten bei den Shuttleruns © Christian Albrecht/KLZ

Mit der Verpflichtung Kochs wurde dabei offenbar bereits ein erster Schritt getan, der 24-Jährige musste sich in Gruppe eins bei den Shuttleruns nur Dominik Frieser „geschlagen geben“. „Tobi ist ein für sein Alter sehr erfahrener Spieler“, sagt Elsneg. „Als Gegner hat er in der Aufstiegssaison von Blau-Weiß Linz bewiesen, dass er auf der Sechserposition ein extrem unguter Gegenspieler ist, sehr diszipliniert, aber auch ein Führungsspieler, der in der Kabine vorangeht. Dementsprechend war er für uns das perfekte Gesamtpaket – ein junger Steirer mit Erfahrung in der Bundesliga, der in Linz bei einem Verein gespielt hat, wo ähnliche Strukturen vorhanden sind.“

Feldhofer: Koch passt „perfekt zum GAK“

Nach dem Karriereende von Marco Perchtold gilt es auf der Position des Sechsers, große Fußstapfen zu füllen – das weiß auch Cheftrainer Ferdinand Feldhofer: „Das sind sogar sehr große Fußstapfen, vor allem in Sachen Führung und Gruppendynamik, aber das bringt er auf jeden Fall mit. Er ist ein Top-Charakter, nicht nur auf, sondern auch abseits des Feldes. Er bringt ein intensives Spiel mit sich, findet super Lösungen, hat einen super Schuss und ist kopfballstark. Er passt perfekt zum GAK.“ Auch über die bevorstehende Verpflichtung von Prenqi zeigt sich Feldhofer, dem mit Florian Hart ein neuer Co-Trainer zur Seite steht, erfreut: „Er hat in der Regionalliga Ost knapp 30 Tore erzielt, das spricht für sich. Er hat es nicht über den klassischen Weg über die Akademie zum Profi geschafft, wir bieten ihm die zweite Chance, sich im Profifußball durchzusetzen. Er ist höchstmotiviert und wirkt sehr fokussiert – und er hat bewiesen, dass er weiß, wo das Tor steht.“

Gemeinsam mit Elsneg will Feldhofer in seiner ersten Vorbereitung mit den Rotjacken „einen konkurrenzfähigen Kader zusammenstellen, wo sich die Jungs gegenseitig das Leben im Kampf um die Startelf schwer machen. Wir wollen jede Position mit verschiedenen Profilen zumindest doppelt besetzen, es schaut gut aus, dass uns das gelingt“, zeigt sich der Chefcoach betreffend bevorstehender Neuzugänge zuversichtlich. Klar ist: „Es findet ein großer Umbruch statt, wir wissen, was auf uns zukommt. Trotzdem haben wir einen Stamm, auf den wir bauen können. Wir werden Tag für Tag hart arbeiten, damit wir immer mehr gleich denken, dann glaube ich schon, dass wir eine bessere Rolle spielen können als letztes Jahr.“

In Sachen Zielsetzung habe sich beim GAK „nicht viel verändert“, wie Feldhofer sagt. „Wir wollen auf jeden Fall die Klasse halten. Es wäre vermessen zu sagen, wir müssen in die Top sechs. So brauchen wir nicht denken, mit Sturm, den beiden Wiener Klubs, Salzburg, LASK und dem WAC sind sechs Plätze schon einmal weg. Aber natürlich wollen wir schnellstmöglich den Klassenerhalt fixieren, das geht am besten mit dem Erreichen der Meistergruppe. Natürlich haben wir den Wunsch, das zu schaffen – es ist möglich, aber nach dem Umbruch sicher sehr schwer.“