Trotz des sportlichen Abstiegs könnte die WSG Tirol auch in der kommenden Saison in der Fußball-Bundesliga spielen. Denn sollte der SV Mattersburg aufgrund des Bilanzskandals um seinen Hauptsponsor Mattersburger Commerzialbank Konkurs anmelden müssen, würde den Tirolern der Gang in die 2. Liga erspart bleiben.

"Wenn (in einem Insolvenzverfahren, Anm.) der Masseverwalter nicht fortführt, dann würde mit Wattens der bisherige Absteiger aus der Tipico Bundesliga in der ersten Bundesliga bleiben", erklärte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer am Mittwoch in einem ORF-Interview. "Wenn der Masseverwalter fortführt, dann ist der Spielbetrieb gesichert, aber im Falle einer Insolvenz droht weiter der Zwangsabstieg." Wichtig sei deshalb, dass der für Lizenzverfahren zuständige Senat 5 nun prüfe, "dass eben das Budget gesichert ist und eben dass der Spielbetrieb beim SV Mattersburg gesichert ist und auch der SV Mattersburg für sich selbst", so Ebenbauer.

Gleichzeitig wies er auf die im Mai beschlossene Sonderregelung wegen der Coronakrise hin. "Nur im Falle eines Sanierungsverfahrens ist eben der Zwangsabstieg ausgesetzt worden für heuer. Da gibt es dann andere Maßnahmen im Sinne der Wettbewerbsgleichheit, nämlich dass insofern das Transferbudget nicht verändert werden darf, sprich es dürfen keine Spieler geholt werden, die auch was kosten, außer sie sind ablösefrei. Es darf keine Teilnahme an einem UEFA-Bewerb stattfinden. Es werden sechs Punkte abgezogen, das sind mehrere Maßnahmen", präzisierte der Bundesliga-Vorstand.

Doch vorerst einmal müsse der SV Mattersburg "selbst prüfen, ob das Budget eingehalten werden kann". Deshalb wurde er auch schon am Mittwochabend vom Senat 5 zu einer Stellungnahme aufgefordert, um schnellmöglich Gewissheit darüber zu erlangen, wie schlimm denn der Wegfall des Hauptsponsors für den Verein tatsächlich ist.

"Ich hoffe, dass wir das ordentlich und ruhig abhandeln und dass wir vor allem schnell Bescheid wissen, weil natürlich ist uns wichtig, dass die Meisterschaft mit zwölf Clubs startet und mit zwölf Clubs endet", betonte Ebenbauer, der auch schon ein Telefonat mit Wattens-Präsidentin Diana Langes hatte. Dabei habe er mit ihr diverse Szenarien durchgesprochen.