Inter Mailand ist am Mittwoch mit viel Unruhe im Gepäck nach Wien zum am Donnerstag (18.55 Uhr/live DAZN) angesetzten Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Rapid gereist. Superstar Mauro Icardi wurde noch vor der Abreise von Trainer Luciano Spalletti als Kapitän abgesetzt. Als Spielführer der "Nerazzurri" wird ab sofort der 34-jährige slowenische Tormann Samir Handanovic fungieren.

Der Klub gab die Neuigkeiten via Twitter bekannt, verzichtete aber vorerst darauf, Details zu nennen und verwies auf die noch am heutigen Mittwochabend (18.30 Uhr) im Wiener Allianz Stadion angesetzte Pressekonferenz von Spalletti. Icardi war in den vergangenen vier Jahren Inters Toptorschütze, sein Marktwert wird auf 100 Millionen Euro taxiert.

Schleppende Verhandlungen bezüglich einer Verlängerung des noch bis Sommer 2021 laufenden Vertrags des 25-jährigen Argentiniers, der in den jüngsten sieben Ligapartien nicht traf, brachten bisher keinen Erfolg. Das könnte auch mit dem öffentlich ausgetragenen Zwist zwischen dem Club und Wanda Nara, der Frau und Managerin von Icardi zusammenhängen. Spalletti ist darüber nicht glücklich. "Solche Dinge gehören gelöst, denn wenn du Sachen nur halb machst, bleibt Spielraum für Interpretationen", sagte der Inter-Trainer nach dem 1:0-Sieg am Samstag bei Parma.

Icardi ist ein Spieler, der polarisiert. In der Vergangenheit gab es auch Konflikte mit Inter-Fans. 2016 wurde er etwa während einer Liga-Partie von Inter-Ultras beleidigt und beschimpft, da diese über ein Kapitel in seiner Autobiografie verärgert waren. "Ich habe mitgekriegt, dass er sich schon öfters in der Öffentlichkeit gegenüber den Fans kritisch geäußert hat. Ich glaube, da hat es immer wieder Probleme gegeben in der Vergangenheit und der Verein wird daraufhin einmal reagiert haben", vermutete Rapids-Kapitän Stefan Schwab. Rapid könnte am Donnerstag eventuell davon profitieren. "Natürlich kann das intern in der Mannschaft einiges auslösen", sagte der Mittelfeldspieler.