Die meisten Transferfenster sind geschlossen, aber die Türen stehen immer offen, denn der Fußball-Markt ist ständig in Bewegung, auch in für größere Geschäfte eher ungünstigen Corona-Zeiten. Ein äußerst beliebtes Objekt der Begierde ist Österreichs (neben Marko Arnautovic) prominentester Kicker, nämlich David Alaba. Wohin wird sich der 28-jährige wenden? Darüber wird seit vielen Monaten heftig spekuliert und auch darüber hinaus. Nun ist klar: Es ist noch lange nichts entschieden. Was den FC Bayern betrifft, sind die Würfel jedoch gefallen. Deutschlands Paradeklub wird für den Österreicher nach dieser Saison Geschichte sein. 

Erst vor zwei Wochen vermeinte das spanische Sport-Zentralorgan "Marca" den Stein der Weisen gefunden zu haben und transferierte Alaba kurzerhand zum "Weißen Ballett". Der Wechsel zu Real Madrid im Sommer sei fix, hieß es, und wenige Stunden nach der Erstmeldung war halb Europa medial aufgesprungen. Die Meldung war ein Superspreader, hochinfektiös, aber letztlich völlig harmlos, weil falsch. Die Madrilenen gehören lediglich zu einer Reihe von Klubs, die nach wie vor für den österreichischen Topstar infrage kommen.

Allerdings gibt es einen Favoriten, denn mittlerweile zeichnet sich eine klare Tendenz in Richtung des Erzrivalen der "Königlichen", also zum FC Barcelona ab. Wie die Kleine Zeitung aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung brachte, wird zunächst einmal die Präsidentenwahl beim katalanischen Vorzeigeklub beobachtet. Diese geht am 7. März über die Bühne, vorher wird demnach keineswegs eine Entscheidung gefällt. Dass bis zu diesem Termin zugewartet wird, hat gute Gründe. Sollte nämlich Joan Laporta, schon von 2003 bis 2010 Vereinsboss, das Rennen machen, ist ein Wechsel ins Camp Nou die wohl wahrscheinlichste Variante. Pini Zahavi, Alabas Berater, ist ein enger Freund des 58-jährigen Anwalts und Politikers.

Pini Zahavi
Pini Zahavi © (c) imago images/PRiME Media Images (Andy Rowland via www.imago-images.de)

Dass der Verein momentan etwas knapp bei Kasse ist, spielt bei diesen Überlegungen keine Rolle. Der Marktwert Alabas von 65 Millionen Euro ist nur noch eine theoretische Größe, da der mit 76 Länderspielen für das österreichische Nationalteam Dekorierte wegen Vertragsablauf keinen Cent an Ablöse kostet. Beim FC Bayern gibt es für Alaba keine Zukunft mehr. Laut der Kleinen Zeitung vorliegenden Informationen wird er den deutschen Rekordmeister nach elf Jahren definitiv verlassen. Es gibt kein Zurück.

Die weiteren Klubs, die nach wie vor zur Auswahl stehen, gehören ebenfalls zur europäischen Elite. Paris St. Germain ist ebenso ein Anwärter wie Chelsea oder - mit geringeren Aussichten - Manchester City. Zahavi gehört auch zum engen Zirkel von Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch, der wie der Alaba-Berater mittlerweile in Tel Aviv lebt. Auch PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi zählt zu den Zahavi-Vertrauten. Der Israeli, zu dessen Klienten unter anderem Bayern-Goalgetter Robert Lewandowski zählt, hatte einst den Rekord-Transfer von Neymar zu den Franzosen eingefädelt.

Vieles ist möglich, und bis Mitte März heißt es auf jeden Fall noch: bitte warten.