Nach dem Fan-Eklat beim Ligasieg des FC Bayern gegen Hoffenheimwünscht sich Trainer Hansi Flick einen DFB-Pokalabend beim FC Schalke 04, bei dem sich wieder alles um den Sport auf dem Rasen dreht. "Ich hoffe einfach, dass sich das wirklich auf den Fußball konzentriert", sagte der Bayern-Coach vor dem Viertelfinale am Dienstagabend (20.45 Uhr/live ARD und Sky) in Gelsenkirchen.

Flick verurteilte am Montag erneut die Schmähungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp durch Bayern-Fans, die am vergangenen Samstag fast zu einem Spielabbruch in Sinsheim geführt hätten. Die gute sportliche Leistung von ÖFB-Star David Alaba, der vom Fachmagazin "kicker" in die "Elf des Tages" berufen wurde, und seinen Kollegen sei dadurch ebenfalls "verdorben" worden.

Die jüngsten Topleistungen beim 3:0 im Champions-League-Achtelfinalhinspiel in London gegen Chelsea sowie das 6:0 gegen Hoffenheim sollen sich auch im dritten Münchner Auswärtsspiel en suite fortsetzen. "Das ist eine Messlatte, die wir vorgelegt haben", betonte Flick. "Das Gesamtpaket stimmt. Die Mannschaft macht körperlich und spielerisch einen super Eindruck. Ein Nachlassen gibt es nicht", kündigte der 55-Jährige an.

Während die Bayern von Erfolg zu Erfolg eilen, wartet Schalke seit mittlerweile knapp fünf Stunden Gesamtspielzeit auf einen Torerfolg. Und in den beiden letzten Februar-Partien setzte es für die ersatzgeschwächten Königsblauen schwere Niederlagen: Im Heimspiel gegen Leipzig schlitterte das Team der ÖFB-Teamspieler Michael Gregoritsch und Alessando Schöpf in ein 0:5-Heimdebakel, am vergangenen Samstag folgte ein 0:3 in Köln.

Vor dem Match auf Schalke wird noch am (heutigen) Montagabend ein Treffen zwischen Club-Vertretern, der Polizei und den Schiedsrichtern stattfinden. Dabei soll geklärt werden, wie auf mögliche weitere Fanproteste gegen Hopp und generelle Beleidigungen reagiert werden soll. "Ziel ist ganz deutlich, ein DFB-Pokal-Viertelfinale durchzuführen, aber auch Freiraum für Meinungsäußerungen zu lassen", sagte Schalke-Sprecher Thomas Spiegel dazu am Montag. "Wichtig ist es uns, dass vielleicht mal wieder der Fußball im Mittelpunkt stehen könnte."

Im zweiten Viertelfinale am Dienstagabend (18.30 Uhr/live Sky) empfängt der Pokal-Schreck Saarbrücken als Tabellenführer der Regionalliga Südwest den abstiegsgefährdeten Bundesligisten Fortuna Düsseldorf mit den ÖFB-Legionären Kevin Stöger und Markus Suttner. Trainer Lukas Kwasniok zeigte sich im Vorfeld des Duells David versus Goliath als Bewunderer der Fortuna. "Als ich Düsseldorf im Video angesehen habe, dachte ich: Wow, das ist eine andere Sportart", gestand der Coach des Viertligisten am Montag. "Düsseldorf hat einen extrem aktiven, agilen, mutigen Spielstil. Dafür bewundere ich sie."

Doch genau das sei "Chance und Risiko zugleich. Für sie und für uns", betonte der 38-Jährige. "Eigentlich haben wir keine Chance, nur eigentlich ist eine doppelte Verneinung. Wir müssen eine Leistung abliefern, als ob wir ein Zweitligist wären und gleichzeitig die Düsseldorfer auf ein Zweitliga-Niveau senken", glaubt Kwasniok das Rezept für die nächste Sensation gegen einen Bundesliga-Vertreter nach dem 3:2-Sieg in der zweiten Runde gegen Köln zu kennen. "Es könnte unangenehm für Düsseldorf werden. Wir können Düsseldorf schlagen und viel Geld verdienen. Und das werden wir mit allen legalen Mitteln versuchen."