Manchester City und Liverpool haben am Mittwoch das Semifinale der Fußball-Champions-League komplettiert. Den "Citizens" reichte nach dem 1:0-Hinspielsieg ein torloses Remis bei Atletico Madrid zum Weiterkommen, die "Reds" zogen nach einem Heim-3:3 gegen Benfica Lissabon mit dem Gesamtscore von 6:4 in die Vorschlussrunde ein. Dort lauten die Duelle Real Madrid - ManCity und Villarreal - Liverpool. Spieltermine sind der 26. und 27. April beziehungsweise 3. und 4. Mai.
In Madrid verlief die Partie zunächst in erwartbaren Mustern. Manchester City hatte viel Ballbesitz, Atletico stand tief, lauerte auf Konter und versuchte, dem Gegner mit Härte die Schneid abzukaufen. Zielobjekt war dabei oft Phil Foden, der deshalb schon nach wenigen Minuten einen Kopfverband tragen musste. Dennoch lieferte der englische Jungstar den Assist zur besten City-Chance vor der Pause - nach seiner Vorlage schoss Ilkay Gündogan an die Stange (30.).
Atletico setzte in der ersten Hälfte in der Offensive praktisch keine Akzente, das sollte sich aber nach dem Seitenwechsel ändern. Antoine Griezmann schoss in der 47. Minute am kurzen Eck vorbei (47.) und verfehlte zehn Minuten später mit einem Direktschuss nur knapp das Ziel. Dazwischen köpfelte Joao Felix aus guter Position weit über die Latte (55.).
Turbulente Schlussphase in Madrid
City wirkte nicht mehr so souverän und ungefährdet wie vor der Pause, was auch am Verletzungspech lag. Kevin den Bruyne und Kyle Walker mussten vorzeitig vom Feld. Im Finish drängten die Madrilenen auf das 1:0, ehe ihnen die Sicherungen völlig durchbrannten. Felipe, der schon weitaus früher vom Platz hätte fliegen können, trat gegen Foden nach und wurde ausgeschlossen. Danach hatten einige andere Atletico-Akteure inklusive Trainer Diego Simeone Glück, nicht die Rote Karte zu sehen.
"Wir wussten, dass Atletico uns biegen möchte", sagte City-Verteidiger John Stones nach dem Spiel. "Wir haben das in einer sehr heißen Atmosphäre gut angenommen. Ich denke, wir haben über zwei Spiele eine sehr gute Leistung gegen eine erfahrene Mannschaft gezeigt. Ich bin stolz auf uns, es war nicht einfach, aber ich bin glücklich, was wir geschafft haben."
Keinerlei Spannung kam hingegen an der Anfield Road auf. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hatte nach dem 3:1-Auswärtssieg einige Topstars wie Mohamed Salah, Sadio Mane und Virgil van Dijk zunächst geschont, dennoch waren die Gastgeber Herr des Geschehens. Ibrahima Konate köpfelte nach Corner von Kostas Tsimikas für Liverpool ein (21.), Goncalo Ramos gelang der Ausgleich (32.) und bald nach Wiederanpfiff sorgten die Hausherren für die vermeintliche Entscheidung, als Roberto Firmino nach Vorlagen von Diogo Jota (55.) und Thiago (65.) goldrichtig stand.
Benfica glückte dank der Treffer von Roman Jaremtschuk (73.) und Darwin Nunez (82.) noch ein ehrenvoller Abschied. Beide Treffer wurden zunächst wegen abgeblichen Abseits abgepfiffen, dann aber vom Videoassistenten doch gegeben. Benficas Valentino Lazaro sah dies von der Ersatzbank aus.
Jürgen Klopp war trotz des Unentschiedens äußerst zufrieden. "Ich könnte nicht glücklicher sein", sagte der Trainer der Engländer. "Wenn der Tag einmal kommt, wo meine Mannschaft ins Halbfinale einzieht und ich mich nicht freue, wie ein kleines Kind, dann kommt vorbei und schmiert mir eine. Das wäre kompletter Wahnsinn." Dass es nicht zum Sieg gereicht hat, nimmt der Deutsche auf seine Kappe. "Alle negativen Dinge, die passiert sind, waren meine Schuld und Verantwortungen. Ich habe auf sieben Positionen verändert, aus meiner Sicht musste ich das tun."