Eine bessere Ausgangslage hätte sich Paris Saint-Germain mit dem 3:2-Hinspielsieg in der Champions League bei den Bayern kaum verschaffen können. Ja, es ist nur ein Tor Differenz. Aber die drei Auswärtstore, die haben Gewicht. Das Tor zum Halbfinale ist für die Pariser weit aufgestoßen. Vor allem auch, weil sie selbst in jeder Partie für einen Treffer gut sind. Denn: In der Offensive, da geht es mit Kylian Mbappe, Neymar und Angel di Maria so richtig schnell.

Das musste auch ÖFB-Teamspieler David Alaba, der beim deutschen Rekordmeister im Gegensatz zum Nationalteam wieder in der Innenverteidigung aufgeboten war und mit einem Fehlpass den dritten Gegentreffer eingeleitete, am eigenen Leib erfahren. "Wir wollen ins Halbfinale. Daran ändert auch dieses Ergebnis nichts", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick nach der ersten Champions-League-Niederlage der Münchner seit März 2019.

Könnte das drohende Viertelfinal-Aus auch das Ende der Ära Flick bei den Bayern bedeuten? Der Vertrag jedenfalls läuft noch bis 2023, der ehemalige Co-Trainer des deutschen Nationalteams soll aber als Nachfolger von Jogi Löw, der im Sommer aufhört, hoch im Kurs stehen. Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic gab sich vor dem Spiel zugeknöpft, Flick selbst zeigt sich genervt von den diesbezüglichen Journalistenfragen: "Jedes Mal das Gleiche. Sie können mich immer wieder fragen, ich habe dazu schon alles gesagt", meinte Flick. "Mein Fokus ist wirklich, dass wir hier erfolgreich Fußball spielen. Alles andere ist aktuell nicht mein Thema. Sie kriegen immer die gleiche Antwort."

Im Rückspiel könnten neben dem verletzten Stürmer-Star Robert Lewandowski und Serge Gnabry (Corona) auch Leon Goretzka und Niklas Süle aufgrund muskulärer Probleme ausfallen. Mit Süles Innenverteidiger-Pendant Jerome Boateng werden die Bayern nicht über den Sommer hinaus zu verlängern, das gab Salihamidzic unmittelbar vor der Partie bekannt. Ein durchaus fragwürdiger Zeitpunkt - eine Aktion, die Flick störte? "Diese Frage beantworte ich nicht."

Der FCChelsea kann nach dem 2:0-"Auswärtserfolg" gegen Porto mit dem Semifinale planen. Doch Trainer Thomas Tuchel drückte auf die Bremse: "Wir sind glücklich, aber nicht zu glücklich." Das Rückspiel findet wie schon das Hinspiel coronabedingt in Sevilla statt.