Es waren deutliche Worte, die Jürgen Klopp nach der sechsten Heimniederlage in Folge von sich gab. Auf die Frage, ob er sich an einem Tiefpunkt seiner Trainerkarriere befinde, antwortete der Deutsche: "Ich wünschte, ich könnte Nein sagen. Aber ja, es ist so." In der vergangenen Saison war Klopp noch der umjubelte Held an der Anfield Road. Zum ersten Mal seit 30 Jahren feierten die "Reds" den Meistertitel in der Premier League. Ein Jahr zuvor holte der Deutsche sogar den Titel in der Champions League nach Liverpool.

Von einem Titel ist man derzeit aber weit entfernt. In Ligapokal und FA-Cup sind Salah, Mane und Co bereits überraschend ausgeschieden und in der Premier League führt diese Saison wohl kein Weg an Trainer Pep Guardiola und Manchester vorbei. Spitzenreiter City führt bereits mit elf Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger United. Liverpool ist mit 21 Zählern dahinter bereits vollkommen aus dem Rennen. Selbst die Champions League scheint in der kommenden Spielzeit bei diesem Rückstand auf das Spitzenfeld in Gefahr zu sein.

Ist der Titel in der Königsklasse bei den Engländern der letzte Strohhalm an den man sich klammern kann, spielt der heutige Gegner aus Leipzig theoretisch noch um das Triple. In der Bundesliga haben sich die Bullen in dieser Saison als heißester Verfolger der Bayern hervorgetan. Nur zwei Punkte fehlen auf den Rekordmeister. Im DFB-Pokal ist Leipzig im Gegensatz zu den Münchnern noch vertreten und voll auf Finalkurs. Sorgenkind ist derzeit die Champions League.

Denn im Hinspiel zeigte die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsamann zwar kein schlechtes Spiel, Eigenfehler sorgten am Ende aber für eine bittere 0:2-Niederlage beim "Heimspiel" in Budapest. Im Rückspiel stehen Marcel Sabitzer und Kollegen bereits unter Druck. Doch nicht nur sportlich sorgt die Königsklasse für Aufregung in Leipzig. Weil Liverpool sein Heimspiel am Mittwoch aufgrund von deutschen Reisebeschränkungen in Budapest austragen muss, erhalten die Briten von Leipzig eine Entschädigung von zehn Prozent des Startgeldes. Nach Berechnungen aus dem Vorjahr wären dies mindestens 1,5 Millionen Euro.