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Fußball-Österreich staunt nicht schlecht, was die Salzburger immer wieder aus dem Hut zaubern. Dabei ist es nur ein besonders gut ausgeklügeltes System, das stets aufs Neue junge Topspieler in den sogenannten Bullenstall lockt. Zehn Scouts hat Österreichs Fußballmeister engagiert, und sie spannen ein breitflächiges Netz, in dem sich hochtalentierte Jungkicker verfangen wie etwa Braut Erling Haaland. Der Norweger hat es binnen weniger Wochen zu einem medialen Dauerbrenner geschafft, und so mancher stellt die Frage in den Raum: „Wie war es möglich, dass Salzburg so einen Spieler bekommt?“

„Hier kann ich mich entwickeln“, spricht die pure Vernunft aus dem erst 19-jährigen Vollblutstürmer, der nicht zufällig entdeckt wurde. Schon als 17-Jähriger machte Haaland mit Toren für seinen Ex-Klub Molde in der Europa-League-Qualifikation auf sich aufmerksam, das weckt die Neugier der Spione. X-mal wurde der junge Mann live beobachtet, ehe die Entscheidung fiel. Mit elf Toren in den ersten sieben Bundesligarunden übertraf er allerdings die kühnsten Erwartungen.

Haaland zeichnet sich nicht nur durch seinen Torinstinkt, sondern auch spielerische Intelligenz und kämpferische Qualitäten aus. „Ich denke sehr viel“, sagt er selbst und meint damit auch den sorgsamen Umgang mit seinem Körper. Dieser, mit durchaus kräftigen Ausmaßen ausgestattet, hilft ihm beim Durchsetzungsvermögen auf dem Platz. Ungeachtet dessen besticht er durch seine angesichts der Größe von 1,91 m verblüffend hohe Geschwindigkeit.

„Er ist ein besonderer Spieler, ein Spitzentyp“, findet Trainer Jesse Marsch nur lobende Worte für Haaland. „Er arbeitet sehr hart und tut der Mannschaft sehr gut“, ergänzt Marsch, der aber nicht einen Spieler herausheben will. „Das trifft auf die gesamte Mannschaft zu. Sie ist auch gut für ihn.“

Am 5. September gab Haaland sein Debüt in der norwegischen Nationalmannschaft. Dort traf er zum ersten Mal mit Sander Berge zusammen, einem außerordentlich begabten 21-jährigen Mittelfeldspieler, dem er heute gegenübersteht. Denn Berge spielt bei Genk und gehört zu jenen gegnerischen Akteuren, die Jesse Marsch besonders ins Auge stachen. „Er ist super im Eins-gegen-Eins und sehr clever“, sagt der Salzburg-Trainer. Die Schlüsselrolle bei Genk schlägt sich auch im derzeitigen Marktwert von 22 Millionen Euro nieder. Einige Premier-League-Klubs haben um Berge schon angefragt. Haaland steht aktuell bei 12 Millionen Euro.