Historisches war Barcelona gelungen: Erstmals in der langen Europacup-Geschichte konnte ein Team einen 0:4-Rückstand aufholen. Der 6:1-Erfolg im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain reiht sich nahtlos in die Geschichte der größten Aufholjagden ein. Und davon gab es viele.

Tom Brady mit der Vince Lombardi Trophy
Tom Brady mit der Vince Lombardi Trophy © APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY

Eine ist noch gar nicht so lange her: Am 5. Februar 2017 lagen die New England Patriots im 51. Super Bowl mit 3:28 gegen die Atlanta Falcons zurück - bevor Tom Brady & Co. den Turbo zündeten. 34:28 lautete das Ergebnis nach Verlängerung, die Patriots gewannen zum fünften Mal das prestigeträchtige Endspiel.

Champions League, Finale 2005: Eine Machtdemonstration war das, was der AC Milan da in der ersten Spielhälfte gezeigt hatte. Mit drei Toren führten die Italiener den FC Liverpool vor, niemand glaubte noch an eine Wende. Doch Steven Gerrard, Vladimir Smicer und Xabi Alonso brachten die Engländer wieder heran, die im Elfmeterschießen schließlich mit 6:5 siegten.

Der "Killer Miller": Reggie Miller
Der "Killer Miller": Reggie Miller © AP

Auch im Basketball gab es furiose Wenden - etwa jene im Halbfinale der Eastern Conference 1995: Die Indiana Pacers lagen 18 Sekunden vor Schluss gegen die New York Knicks mit sieben Punkten zurück. Doch Reggie Miller ("Killer Miller") drehte mit acht Punkten die Partie.

Das Jahr 1989 ging mit der knappsten Entscheidung in die Geschichte der Tour de France ein: Vor der letzten Etappe führte der Franzose Laurent Fignon das Gesamtklassement mit 50 Sekunden vor Greg LeMond an. LeMond gewann aber schließlich die Schlussetappe, das Zeitfahren auf der Champs-Elysees, mit 58 Sekunden Vorsprung - und gewann die Gesamtwertung acht Sekunden vor Fignon.

Der Deutsche Golfer Martin Kaymer wurde im Jahr 2012 zum Helden: Das Team Europa lag gegen dem Team USA vor dem Schlusstag mit 6:10 zurück. Die Europäer kämpften sich aber zurück, und schließlich versenkte der Deutsche den entscheidenden Zwei-Meter-Putt zum 14,5:13,5 - Kaymer, Sergio Garcia, Rory McIllroy & Co. lagen sich in den Armen.

Beim Großen Preis von Belgien im Jahr 1995 war Michael Schumacher nach miserablen Vorläufen nur vom 16. Platz gestartet. Doch der Deutsche wurde für seinen Mut belohnt, überholte das ganze Feld und holte den Sieg in Spa.

Alles sah nach einem Außenseitersieg von Jana Novotna gegen Steffi Graf aus. Im Wimbledon-Finale 1993 stand es 1:1 in Sätzen, im alles entscheidenden Satz hatte die Tschechin den Spielball zum 5:1. Doch ihr Doppelfehler brachte die Wende, ihr gelang fortan nur noch wenig. Graf holte Punkt für Punkt und schließlich einen von insgesamt 22 Grand-Slam-Titeln.