Entscheidungen der Videoschiedsrichter (VAR) bei Fußballspielen sollen in Zukunft dem Publikum gegenüber besser kommuniziert werden. Das bestätigten die obersten Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) bei einem Treffen in London. Wie sie am Samstag verkündeten, soll der VAR-Entscheidungsprozess bei FIFA-Turnieren testweise live auf dem Stadionbildschirm und im Fernsehen gezeigt werden, um die Fans besser mit einzubeziehen.

Die zwölfmonatige Testphase dafür hatte bereits Anfang Februar bei der FIFA-Clubweltmeisterschaft in Marokko begonnen und soll bei der kommenden U20-WM in Indonesien fortgesetzt werden. Ob die VAR-Liveübertragung auch bei anderen Turnieren gezeigt wird, blieb zunächst allerdings offen. Die bisherigen Abläufe mit dem Videobeweis sollen mit den wichtigsten Beteiligten noch einmal überprüft werden, hieß es.

Die Fußball-Regelhüter sprachen zudem eine Empfehlung an alle Fußball-Wettbewerbe weltweit aus, die Nachspielzeit genauer zu kalkulieren und zusätzliche Minuten nachspielen zu lassen, wenn Spieler Zeit schinden. Ein entsprechender Ansatz war bei der Weltmeisterschaft in Katar im vergangenen Jahr ausprobiert worden und hatte sich laut Ifab bewährt.

Außerdem wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu gründen, um im Amateurfußball das Verhalten der Akteure auf dem Feld gegenüber den Schiedsrichtern zu verbessern. Testweise sollen die Offiziellen – ähnlich wie Polizeibeamte – mit sogenannten Bodycams ausgestattet werden. Diese am Körper getragenen Kameras zeichnen sämtliche Kommunikation mit Spielern und Trainern auf.

An dem 137. Ifab-Treffen in der britischen Hauptstadt nahmen Repräsentanten und Repräsentantinnen des Fußball-Weltverbands FIFA, darunter Präsident Gianni Infantino, der englischen Football Association sowie der Verbände aus Irland, Schottland und Wales teil.