Geburtstag, Cupsieg und ein Tor noch obendrauf – Simon Piesinger schnürte am 13. Mai 2021 einen lupenreinen Glücksgefühl-Hattrick. Der ÖFB-Legionär steuerte beim 4:0-Kantersieg über SonderjyskE im Finale des dänischen Fußballpokals in der 53. Minute den Treffer zum 3:0 für seinen Randers FC bei. Für den Klub aus der 60.000 Einwohner starken Hafenstadt war es der insgesamt fünfte Cup-Triumph, für den nun 29-jährigen Piesinger der erste Titel seiner Profi-Karriere.

"So lange auf einen Titel zu warten, ist eigentlich unglaublich", meint der Oberösterreicher. "Wir haben nach dem Spiel noch lange mit den Mitarbeitern und den Fans vor dem Stadion gefeiert. Vor 9000 Zuschauern legte Randers im Ceres Park in Aarhus einen "unglaublichen Start" hin, führte nach acht Minuten bereits mit 2:0. "Das Spiel war saugeil, die Stimmung war richtig gut." Nachdem der Ex-Sturm-Kicker nach einem Eckball zur Vorentscheidung einnickte, folgte direkt der Weg zu den Fans. "Es war ein wunderschönes Gefühl, das man gerne jedes Jahr haben würde. Aber Titel zu gewinnen ist halt nicht so leicht."

Simon Piesinger: "Es ist wie Urlaub"

Aarhus ist auch jener Ort, wo Piesinger gemeinsam mit Marvin Egho in einer echten "Österreicher-WG" wohnt. Der Stürmer, der anders als Piesinger im Finale ohne Scorer-Punkt blieb, war bereits im Sommer 2018 nach Dänemark gewechselt. Ein Jahr später half er seinem über 1,90 Meter großen Landsmann, sich einzuleben - was ihm jedoch nicht allzu schwergefallen sein dürfte. "Das Leben ist wunderschön da, die Leute sind freundlich und offen, der Verein ist sympathisch", schwärmt Piesinger. "Es ist wie Urlaub, direkt am Meer, nur dass das dänische Wetter ein bisschen arg regnerisch und windig ist."

Piesinger, der seit seiner Ankunft bei Randers fast ausschließlich als Innenverteidiger zum Einsatz gekommen ist, könnte sich einen Verbleib trotz auslaufenden Vertrags gut vorstellen. In der Liga konnten sich die Blau-Weißen erstmals in der Vereinsgeschichte für das obere Play-off der Top-Sechs qualifizieren, belegt da nun drei Spieltage vor Schluss den letzten Rang. "Als wir ins Cupfinale eingezogen sind, war die Luft in der Liga ein bisschen heraußen."

Dank des Cuperfolgs wird Randers aber unabhängig des Liga-Resultats nächstes Saison in einer europäischen Gruppenphase vertreten sein. Der Klub steigt im Europa-League-Play-off ein (kann dort nicht auf den Dritten der Bundesliga treffen) und spielt im Falle des Scheiterns zumindest in der Conference League. "Ich habe schon ein Vertragsangebot vom Verein bekommen, das wird sich in naher Zukunft entscheiden." Eines steht jedoch fest: "Auf jeden Fall möchte ich im Ausland bleiben."