Es war Niko Kovacs letztes Spiel aus Trainer der Frankfurter Eintracht. Und es war sein letztes Spiel bevor er den (wohl) begehrtesten Klubtrainerposten Deutschlands übernimmt - jenen bei den Bayern nämlich. Ausgerechnet in diesem Spiel bezwangen die Frankfurter die Bayern im DFB-Pokalfinale und vermießen dem Rekordmeister damit das Double und Jupp Heynckes das perfekte Karriereende. Und: Adi Hütter weiß seit etwa 23 Uhr, dass er mit Frankfurt nächste Saison in der Europa League vertreten sein wird.

Ante Rebic traf im Finale doppelt und Mijat Gacinovic machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf. Für die Bayern traf zwischenzeitlich Robert Lewandowski zum Ausgleich. Für die Frankfurter, die ihren ersten Titel seit 30 Jahren holten, gab es nach Schlusspfiff jedenfalls kein Halten mehr.

Die Bayern haderten nach Schlusspfiff kurze Zeit mit dem Schiedsrichter, ein klarer Elfmeter wurden den Münchnern vorenthalten. Heynckes stellte bei der Pressekonferenz danach jedoch klar, dass er sich in seiner gesamten Karriere nie zum Schiedsrichter geäußert hatte und auch nicht vorhabe, dass nach seinem letzten Spiel als Trainer zu tun. Viel mehr gratulierte der 73-Jährige den Frankfurtern dazu, den Titel "mit ihren Mitteln" gewonnen zu haben.

Dass die Bayern, nachdem sie ihre Medaillen erhalten hatten, nicht Spalier standen um den Spielern und Verantwortlichen der Eintracht zu gratulieren, hätte nichts mit den unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichters oder mangelndem Respekt zu tun - es wäre schlicht und ergreifend ein Missverständnis gewesen.

Kovac, bei den Fans der Frankfurter alles andere als gut angeschrieben, feierte den Titel mit Spielern und Anhängern ausgelassen. Die Erleichterung war dem Kroaten ins Gesicht geschrieben, einen Titel als Abschiedsgeschenk in Frankfurt zu lassen. Und: die Bayern als Meister zu übernehmen ist leichter als die Bayern als Double-Gewinner zu übernehmen. In zweitem Fall kann man ja beinahe nur verlieren. "Nico Nico"-Rufe aus der Fankurve sorgten für Tränen beim gebürtigen Berliner.

Und auch die obligatorische Bierdusche blieb bei der Pressekonferenz nicht aus.