Während Dortmund gegen Schalke einen knappen 1:0-Derby-Sieg feierte, hat Bayern München zum vierten Mal in Folge in der deutschen Fußball-Bundesliga einen Sieg verpasst. Nach drei Remis gab es am Samstag sogar eine blamable 0:1-Niederlage beim FC Augsburg. Beim 1:1 von Bayer Leverkusen gegen Bremen blieb ein zweiter der vier Champions-League-Teilnehmer ohne durchschlagenden Erfolg.

Eintracht Frankfurt indes münzte den Champions-League-Flow zum 3:1-Auswärtssieg in Stuttgart um. Im späten Samstag-Spiel verlor Trainer Marco Rose mit RB Leipzig bei seinem früheren Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach mit 0:3.

Mit großer Laufbereitschaft und robuster Zweikampfführung hielt Augsburg den Favoriten in Schach. Schon das 0:0 zur Pause war verdient, zumal die Gastgeber ohne den auf der Bank sitzenden Ex-ÖFB-Spielführer Julian Baumgartlinger selbst die besseren Chancen vorfanden. Nach dem Seitenwechsel durfte der zuhause zuvor sieglose FCA infolge eines langen Balls und körperlosem Defensivverhalten von Leroy Sané sogar über die Führung jubeln. Der frühere Salzburger Mergim Berisha bedankte sich - im Zentrum völlig alleingelassen - mit seinem ersten Bundesligator (59.).

Marco Reus verletzte sich wohl schwer

Der beim Champions-League-Sieg der Bayern gegen Barcelona (2:0) zur Pause ausgewechselte Marcel Sabitzer saß bis zur 69. Minute auf der Bank. Die deutschen Teamspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka bildeten zunächst das defensive Mittelfeldzentrum. Ein knapper Sabitzer-Fehlschuss (89.) und Augsburg-Goalie Rafal Gikiewicz gegen den aufgerückten Manuel Neuer besiegelten die Münchner Schaffenskrise. Das letzte Mal vier Spiele ohne Sieg blieben die Bayern laut Sky-Informationen unter Giovanni Trapattoni.

Im ersten Revier-Derby nach einem Jahr Pause wollte Dortmund nach den Niederlagen in Leipzig und Manchester zurück in die Erfolgsspur finden. Die Schwarz-Gelben hatten vor heimischer Kulisse auch viel mehr vom Spiel, brachten die erdrückende Torschuss-Statistik aber bis zum erlösenden Kopfballtor von Youssofa Moukoko (78.) nicht auf die Anzeigetafel. Oder nach anderer Lesart: Die Gäste, bei denen Ex-Rapidler Leo Greiml auf der Bank saß, brachten fast immer einen entscheidenden Fuß dazwischen.

Bitter für Dortmund in der Stunde des (vorübergehenden) Sprungs an die Tabellenspitze: Der im Bereich des Sprunggelenks verletzte Marco Reus wurde in seinem 250. Bundesliga-Spiel für den BVB mit der Trage vom Feld gebracht.

Frankfurt nahm Flow aus Champions League mit

Leverkusen und Bremen veranstalteten ein phasenweise wildes Spiel, geizten aber bis zur 57. Minute mit Effizienz. Der Schlenzer von Kerem Demirbay zum 1:0 war ein Gustostückerl (57.). Werder um den auffälligen Neo-Teamspieler Romano Schmid und Marco Friedl blieb giftig. Den Lohn gab es in Form des 1:1 von Milos Veljkovic (82.) und einem Punkt. Leverkusen, das unter Woche noch Atletico Madrid bezwang, sitzt nach sieben Ligaspielen mit nur einem Sieg im Tabellenkeller fest.

Frankfurt hatte mit dem Champions-League-Sieg in Marseille unter der Woche Selbstvertrauen getankt. Und bekam auch in Stuttgart früh eine breite Brust. Stuttgart-Goalie Florian Müller entschärfte einen Freistoß unzureichend, Sebastian Rode stand für den Abpraller goldrichtig (6.). Die Glasner-Truppe brillierte danach nicht, Daichi Kamada legte aber mit einem abgefälschten Freistoß das vorentscheidende 2:0 nach (55.). Nach dem Anschlusstreffer von Tiago Tomas (79.) beseitigte Kristijan Jakic (88.) endgültig alle Zweifel.

Im Abendspiel setzte sich Mönchengladbach vor eigenem Publikum gegen Leipzig überraschend klar mit 3:0 durch. Jonas Hofmann (10., 35.) und Ramy Bensebaini (53.) erzielten die Tore für die Hausherren, bei denen Stefan Lainer in der 91. Minute eingewechselt wurde. Sein Klubkollege Hannes Wolf musste in der 86. Minute, vier Minuten nach seiner Einwechslung, verletzt vom Platz. Der Offensivspieler war nach einem Duell mit dem zur Pause ins Spiel gekommenen Xaver Schlager unglücklich auf die Schulter gefallen. Für Leipzig-Coach Rose war es eine verpatzte Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.