Am Tag vor Silvester verdichteten sich die Anzeichen rund um den Dänen Johannes Hoff Thorup immer mehr. Es musste in und rund um Wien Hütteldorf aber bis zum Abend auf die Unterschrift des 36-Jährigen unter den von Sportchef Markus Katzer und Co unterfertigten Vertrag bis 2027 (mit Option auf ein weiteres Jahr) gewartet werden. Thorup, der von Beginn an Katzers Favorit war und so auch Namen wie Philipp Semlic (WSG Tirol) oder den Schweden Henrik Rydström nach und nach von der „Shortlist“ der Grün-Weißen verdrängte, verhandelte mit den grün-weißen Verantwortlichen den ganzen Tag über, überzeugte - auch zwischenmenschlich - mit neuen Ansätzen.

Thorup, der am 7. Jänner beim Trainingsstart loslegt, soll für frischen Wind sorgen, der jungen, zuletzt schwer verunsicherten aber immer noch hochveranlagten Truppe wieder Spielfreude vermitteln. Das soll in seinem energischen Spiel, ausgehend von einer 4-3-3-Grundausrichtung klappen, den zuletzt lahmenden Stürmern auch wieder mehr Durchschlagskraft vermitteln. „Als ich das erste Mal vom Interesse des SK Rapid hörte, wusste ich sofort, dass ich mehr darüber erfahren möchte. Wir möchten alle gemeinsam den Verein wieder dorthin bringen, wo er hingehört“, sagt der Neue an der Kommandobrücke.

Thorup ist der 13. Übungsleiter in Hütteldorf seit 2016

Thorup ist auf jeden Fall modern, unverbraucht und voller Elan. Erst 2021 startete seine Karriere im Profibereich als Co-Trainer bei Nordsjaelland, 2023 stieg er zum Chef auf, ein Jahr später wechselte er in Englands zweite Liga zu Norwich. Nach 47 Spielen (1,19 Punkteschnitt) musste er im vergangenen April den Hut nehmen, jetzt geht es also in der heimischen Bundesliga weiter. Mit seiner Unterschrift ist Thorup der 13. Rapid-Trainer seit dem ersten Abgang von Zoran Barisic im Sommer 2016. Darunter fallen aber auch die Interimstrainer Thomas Hickersberger, Steffen Hofmann und Stefan Kulovits. Längstdienend seitdem war Didi Kühbauer (1135 Tage), gefolgt von Goran Djuricin (538), Robert Klauß (521) und der zweiten Amtszeit von Barisic (395). Hoffnungsträger Peter Stöger, erst im Sommer gekommen, hatte es gerade einmal 150 Tage im Amt gehalten.