Der KAC bleibt vom Pech verfolgt. Nach den Verletzungen von David Fischer und David Madlener (dürfte bald einsatzfähig sein), dauerte die neue Eiszeit von Verteidiger Steven Strong nur wenige Minuten. Bereits im vierten Shift verletzte er sich beim Auftaktspiel gegen Black Wings Linz. Der Verteidiger zog sich eine schwere Oberkörperverletzung zu, fällt mehrere Monate aus. Sogar das Saisonende steht im Raum. Aus diesem Grund zerbrechen sich die Klub-Verantwortlichen seit Samstag den Kopf und diskutieren über Ersatz.

Eine maßgebliche Rolle in diesen Überlegungen spielt der Zeitpunkt der Rückkehr von David Fischer. Die KAC-Defensive wird derzeit von Martin Schumnig, Clemens Unterweger, Blaz Gregorc, David Maier, Kele Steffler, Michael Kernberger und Niki Würschl gebildet. Und weil Top-Talent und NHL-Draft-Hoffnung Thimo Nickl seit Wochen bei den Rotjacken mittrainiert, wäre es sogar naheliegend, dass er bis zum CHL-Saisonstart einläuft: "Das wäre uns sogar am liebsten. Er könnte uns sicher im Powerplay helfen, würde in der ersten Linie spielen", meint Rotjacken-Manager Oliver Pilloni.

Allerdings dürfte vorerst Nickl eher in Schwedens Juniorenliga landen. Sein Agent Peter Kasper verfügt bekanntlich über gute Kontakte zu Rögle (wo sein Sohn Marco Kasper bereits in die U20 hochgezogen worden ist). Allerdings wäre auch das nur eine Übergangslösung, bis Kanada seine Grenzen öffnet. Der Klagenfurter Verteidiger-Hüne ist ja bekanntlich bei Drummondville Voltigeurs in der QMJHL engagiert.

Mehrere Modelle spielen in den Überlegungen eine Rolle. Die Wahrscheinlichste: Unter der Annahme, dass Fischer in spätestens zwei Monaten zurückkehrt und Strong längerfristig ausfällt, "benötigen wir ein zeitlich beschränkte Lösung", wie Pilloni festhält. Und aufgrund der Situation in der NHL, die wohl nicht vor Mitte Jänner 2021 beginnen dürfte, ist ein Spieler aus der besten Liga der Welt ein heißes wie logisches Thema.

"Wir wollen nicht unbedingt einen Ersatz für die komplette Saison holen, da würde sich natürlich ein NHL-Spieler anbieten", bestätigt KAC-Vizepräsident Hellmuth Reichel. "Es kommt noch dazu, dass die Spieler günstig zu haben sind", ergänzt der Mediziner. Und Pilloni ergänzt: "Ich hatte schon Telefonate diesbezüglich. Wir sprechen jetzt in erster Linie von Prospects, also gedrafteten Spielern. Und nachdem sogar slowakische Vereine solche Cracks holen, ist der Preis nicht sehr hoch."

Knapper Sieg

Wesentlich besser in das Match als zum Auftakt gegen Linz kam der KAC beim Auftritt in Dornbirn. Was aber nix änderte, dass sich die Klagenfurter wieder extrem schwertaten. Die Disziplin ließ erneut zu Wünschen übrig, es wurden einige unnötige Strafen genommen. Wobei die Rotjacken in Unterzahl einen guten Job erledigten, sogar zwei Minuten bei zwei Mann weniger keinen Treffer hinnehmen mussten. Neuzugang Sebastian Dahm kaschierte mit seinem guten Abwehrverhalten viel. Speziell in der eigenen Zone passierten den Klagenfurtern Scheibenverluste, die des Öfteren zu gefährlichen Situationen führten. In der Offensive hatte der KAC nur mit der Sturmreihe Petersen-Koch-Ticar eine Waffe, das Trio war auch für alle Treffer verantwortlich. Zuerst war  Rok Ticar (10. Minute) im Powerplay zur Stelle, Nick Petersen hatte bei Tor Nummer zwei leichtes Spiel. Da musste er ein perfektes Zuspiel des Slowenen nur mehr in das leere Tor schieben. Die Aktion leitete Thomas Koch ein, der gegen die Vorarlberger sein 750. Ligaspiel für den KAC bestritt. Ticar erhöhte kurz vor Schluss noch in das verwaiste Gehäuse zum 3:1 Endstand. Damit fuhren die Klagenfurter ihren ersten Saisonerfolg ein.