Mit zwei Niederlagen gegen den KAC und Mountfieldhatten die Grazer zuletzt keinen „Lauf“ und das sollte sich gegen Innsbruck ändern. Die Tiroler sind heuer die Spezialisten für die knappen Entscheidungen – in sieben Spielen kamen sie fünf Mal in die Verlängerung. Der Kader der Haie ist gut, aber nicht sonderlich breit. Meist spielt Trainer Rob Pallin mit zwei kompletten Linien und einer durch gemischten.

Im Tor der Grazer spielt wieder einmal Thomas Höneckl, Cristopher Nihlstorp saß auf der Bank – er wurde nach einer leichten Erkrankung geschont. Wieder zurück im Kader ist neben den genesenen Daniel Oberkofler und Jaokim Hillding auch Colton Yellow Horn. Der Kanadier gibt gegen die Tiroler sein Debüt in der laufenden EBEL-Saison.

Vor dem Spiel gab es einer Trauerminute für den Kitzbühel-Spieler Florian Janny und die weiteren Opfer.

Es ging gleich knusprig los. Ken Ograjensek zog in der vierten Minute aus gut acht Metern ab und die Scheibe wurde unhaltbar abgefälscht. Connor Motte im Tor der Innsbrucker war chancenlos. Die Antwort ließ allerdings nicht all zulange auf sich warten. In der 7. Minute lief Caleb Herbert einen Konter, bremste ab und spielte den Puck in der Verzögerung rückhand zwischen den Schonern Höneckls durch. 1:1 – den drei Fans im Auswärtssektor gefiel es. Die Grazer hatten in der Partie die Oberhand, dominierten aber nicht wirklich. Immer wieder gelang es den Gästen gute Angriffe anzutragen. In der zehnten Minute verpasste David Aslin einen Querpass vor das Tor nur um Haaresbreite.

Schöne Geste der Fans

In der 13. Minute setzten die Fans der Graz 99ers ein klares Zeichen gegen Rassismus. "Wir sagen Nein zu Rassismus" stand auf zwei Transparenten hinter dem Tor. Die Vereinsführung der Graz 99ers sprach erst kürzlich Stadionverbote gegen einige Problemfans aus, die im Spiel gegen Dornbirn einen Spieler rassistisch beleidigt hatten.

Eine tolle Geste der Fans
Eine tolle Geste der Fans © Michl

Auf dem Eis wurde es dann gleich wieder heiß. Nach einem kurzen Raufhandel hatte John Lammers zwei ganz dicke Chancen, doch im Konter machte es Aslin besser: 2:1 in der 16. Minute. Der schwedische Try-Out-Spieler ist aktuell der beste Scorer der 99ers, sein Vertrag läuft am 12. November aus. Er ist als Ersatz für den verletzten Sebastian Collberg nach Graz gelotst worden. Mit dem 2:1 ging es in die erste Pause.

2. Drittel

Das zweite Drittel gestaltete sich lange ausgeglichen, die erste ernstzunehmende Chance hatte Lammers nach einem Weitschuss im Powerplay der Haie. In der 26. bekamen dann die Grazer ihr erstes Powerplay zugesprochen und das für 1:16 Minuten gleich doppelt: 5:3 - es roch nach einem Tor und 28 Sekunden vor Ablauf der zweiten Strafe stand es 3:1. Dwight King hatte den richtigen Riecher und nutzte eine kurze Abwehr von Motte.

In der 33. Minute dann der Hammer: In Unterzahl traf Zintis Zusevics zum ersten Mal in dieser Saison und dann gleich mit einem Shorthander. In den Jubel hinein gelang dann allerdings das zweite Tor er Hai. Den ersten Schuss konnte Höneckl noch parieren, doch alleine war er beim Nachschuss chancenlos. Luis Ludin traf.

Dann hatte Philipp Lindner unfassbares Pech gegen seinen Ex-Verein: Im Drehen erwischte er Sekunden vor der Pause eine Hereingabe mit der Rückhandseite seines Schlägers und lenkte den Puck unter den Beinen von Höneckl durch. Der Treffer wurde Miha Zajc zugesprochen. Mit 4:3 ging es zum zweiten Mal in die Kabine. 

3. Drittel

Ein unkorrekter Spielerwechsel brachte den Grazern dann in der 53. Minute wieder eine Überzahl ein. Die verlief chancenreich, aber erfolglos. Kurz darauf erwischte es wieder einen Grazer: Kevin Moderer musste wegen Behinderung in die Kühlbox. Die Innsbrucker waren allerdings auch in dieser Überzahl harmlos - das ist definitiv keine Stärke der Haie.

Die Grazer begannen ab der 47. Minute extrem zu drücken, trafen aber nicht und dann passierte es. Eine schnelle Scheibe in der Zone der Grazer kam von Jesper Thörnberg zu Lammers und Höneckl war geschlagen.

Es ging verrückt weiter: David Aslin behielt bei 4 gegen 4 die Nerven und die Scheibe, bis der Keeper am Boden war. Mit einem zweiten Treffer fixierte er in der 52. Minute die abermalige Führung (5:4). Doch die wehrte nicht lange: Sacha Guimod glich in derselben Minute aus.

Dann musste Oliver Setzinger auf die Strafbank - für zehn Minuten wegen unsportlichen Verhaltens. Somit fehlte der Verteidiger in den letzten 4:30 Minuten der regulären Spielzeit bei 5:5. Zumindest waren die Grazer nicht in Unterzahl.

Verlängerung

Es war eine Überlegenheit der Grazer in der Verlängerung, doch es schaute nichts Zählbares heraus. In der letzten der fünf Minuten waren die Grazer in Unterzahl: Dwight King (Halten). Die Entscheiung musste im Penalty-Schießen fallen und da hatten die Haie das bessere Ende für sich:

  • Graz, David Aslin: Treffer 1:0
  • Innsbruck, Jan Lattner: daneben
  • Graz, Zinits Zusevics: gehalten
  • Innsbruck, Jesper Thörnberg: Treffer 1:1
  • Graz, Robin Weihager: Treffer 2:1
  • Joel Broda: Treffer 2:2
  • Innsbruck, Thörnberg Treffer 2:3
  • Graz: Aslin gehalten

Es ist die erste Heimniederlage der Grazer in der laufenden Liga-Saison!