Nach reiflichen Überlegungen hat sich der Dornbirner Eishockeyklub entschieden, den Profibetrieb in der ICE-Hockey-League, einzustellen. Alexander Kutzer, der seit 2007 an der Vereinsspitze agiert, begründet den Ausstieg: "Wir müssen uns schweren Herzens aus der ICE Hockey League zurückziehen, solange es unserem Verein wirtschaftlich gut geht. In den nächsten Jahren konzentrieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen, die Nachwuchsförderung und die Akademie. Damit ermöglichen wir rund 220 Nachwuchstalenten, ihrer Leidenschaft und dem Traum von einer Eishockey-Karriere nachzugehen – was wiederum das Fundament für zukünftige Entscheidungen bilden wird." Nach Möglichkeit möchte der Dornbirner Verein die bestehende Struktur beibehalten. Geplant ist, dass die Kampfmannschaft in der nächsten Saison in zweiter Liga antreten wird.

Ist das "Team Vorarlberg" eine Totgeburt?

Zu diesem Schritt entschied sich der Verein, da Hauptsponsor Rauch die Zusammenarbeit beendete, dadurch die finanzielle Basis für die höchste Liga nicht mehr gegeben waren. Die Mannschaft wird künftig in der AHL spielen. "Mit unserem Rückzug blicken wir auch in die Zukunft: Wir gehen jetzt vielleicht einen Schritt zurück, behalten aber die erste Liga stets im Hinterkopf." Auch von einem gemeinsamen Weg in Vorarlberg ist Kutzer weiterhin überzeugt: "Wenn ein Team Vorarlberg auf breiter Basis umfänglich umgesetzt werden kann, wäre Spitzeneishockey in Vorarlberg längerfristig und auf höherem Niveau möglich."

Die Allianz mit der VEU Feldkirch für die ICE-Liga ist wenige Tage nach der Ankündigung offenbar gescheitert. Die Liga hatte in der vergangenen Woche eine gemeinsame Nennung der beiden Clubs unter dem Projekttitel "Team Vorarlberg" erhalten. Laut Lokalmedien war das angekündigte Kräftebündeln allerdings "kaum mehr als ein Etikettenschwindel", wie die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" feststellte. Demnach wurde die Nennung mit Stichtag Karfreitag sogar nur von Feldkirch unterschrieben, was sogleich Skepsis im Ligaumfeld ausgelöst hätte.

Die VEU will schon länger zurück

Feldkirch will seit längerem zurück in die Liga, hatte im Vorjahr aber die Mehrheit für die ICE-Aufnahme verpasst. Ein Ligasprecher bezeichnete die zuletzt eingegangene Nennung gegenüber der APA als "getragen von Feldkirch, mit Unterstützung von Dornbirn". Durch den Rückzug Dornbirns hätten sich die Parameter aber verändert.

Der Teilnehmer, wie auch immer er letztlich heißen würde, werde wohl "als neues Ligateam angesehen" - was wiederum eine Abstimmung bei der Generalversammlung der Clubs über die Liga-Aufnahme und eine zu entrichtende Aufnahmegebühr zur Folge hätte. Ein Termin für die wichtige Sitzung stehe noch nicht fest.