Die Ausgangslage im heimischen Cup-Finale ändert sich von Jahr zu Jahr kaum: Seriensieger trifft auf Außenseiter. Mit Red Bull Salzburg gegen SV Ried wird es heute nicht anders sein. Die Bilanz der Bullen ist einzigartig. In den vergangenen acht Jahren holte man nur einmal (2018 gegen Sturm) nicht den Pokal. In 53 Cup-Spielen wurde nur dieses eine verloren. „Unser Hunger nach Erfolg ist ungebrochen“, „droht“ Kapitän Andreas Ulmer.

Der neunfache Cup-Sieger ist seit seinem Wechsel vom Innviertel nach Salzburg 2009 fester Bestandteil der Erfolgsgeschichte von Red Bull. „Es zeichnet uns immer wieder aus, dass wir hoch konzentriert in unsere Spiele gehen und das wird auch im Finale so sein“, sagt der 36-Jährige. Wie gewohnt wird die Mannschaft nach Saisonende vor einem mittleren Umbruch stehen. Spieler wie Karim Adeyemi wollen sich nach der bereits fixierten Meisterschaft mit dem Double verabschieden. 

Nicht nur die Salzburger, auch die Oberösterreicher blicken auf eine durchaus stolze Cup-Bilanz zurück. Vier Finalspiele und zwei Titel stehen in der Bilanz. Bevor der heutige Gegner zur gewohnten Dominanz finden konnte, holten die Rieder 2011 den Pokal. An der Linie stand der bereits verstorbene Paul Gludovatz, als Kapitän streckte ein gewisser Oliver Glasner den Pokal in die Luft. Damals wie heute bei der SV Ried ist Marcel Ziegl. „Für viele Spieler unserer Mannschaft ist dieses Finale das größte Spiel in ihrer Karriere. Die Vorfreude ist dementsprechend groß. Im Endeffekt zählt nur der Titel“, sagt der 29-jährige Kapitän. Auch mit Blick auf die Salzburger Dominanz der vergangenen Jahre will man sich nicht schon vor dem Anpfiff geschlagen geben.

Das Selbstvertrauen ist da. Auf dem Weg ins Finale wurden mit Sturm Graz, Austria Klagenfurt und Hartberg unter anderem drei Bundesligisten aus dem Weg geräumt. „In der Liga haben wir in dieser Saison schon zeigen können, was für ein unangenehmer Gegner wir für Salzburg sein können“, sagt Ziegl. Zumindest zu 50 Prozent kann man das unterschreiben. Im Oktober reichte es mit einem Treffer in der Nachspielzeit zu einem 2:2-Unentschieden. Am zweiten Spieltag – noch unter Trainer Andreas Heraf – ging man in Salzburg mit 1:7 unter. Nach-Nachfolger Christian Heinle – vor zwei Wochen trennte sich der Verein von Robert Ibertsberger – will nicht mit leeren Händen zurück ins Innviertel. „Wir fahren aber sicher nicht als Touristen nach Klagenfurt, sondern wollen Salzburg unbedingt Paroli bieten und den Titel gewinnen“, sagt der Trainer.

Ein Hexenkessel wird heute in Klagenfurt nicht zu erwarten sein. Mit rund 3000 „Vikingern“ haben die Rieder einen kleinen „Heimvorteil“. Aus Salzburg werden rund 1700 Fans erwartet. Zum ersten Mal seit zwei Jahren wird das Cup-Finale nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.