Nur ein Pokalspiel (das Finale 2018 gegen Sturm Graz) hat Red Bull Salzburg seit 2014 verloren. Der WAC kann somit fast schon im doppelten Sinne Geschichte schreiben. Der erstmalige Einzug ins Endspiel wäre ein neuer Meilenstein in der Vereinshistorie, gleichzeitig kann man zeigen, dass in diesem Bewerb auch Salzburg besiegbar ist. Im Vorjahr (LASK) und 2014 (Austria Wien) ist man jeweils im Halbfinale gescheitert.
„Auf langer Strecke in der Liga wirst du an Salzburg nicht vorbeikommen. In einem Spiel hat aber jeder eine Chance“, sagt Michael Liendl.

Der Kapitän hat nach der Niederlage am Sonntag bei der Austria Wien aus der ersten Emotion heraus Gespräche in der Mannschaft gefordert. Die Stimmung sei nach wie vor ausgezeichnet. „Ich sehe das positiv, wenn Klartext gesprochen wird. Bei uns ist alles im Lot“, sagt Liendl.
Trainer Robin Dutt hat von der Mannschaft verlangt, die Ruhe zu bewahren und effizienter zu werden. Durch die Niederlage in Wien sei nicht viel passiert. Doch seit Beginn des Frühjahres haben sich gewisse Schwankungen eingestellt. Vorne fehlt die Durchschlagskraft, hinten wurde man zuletzt wieder anfälliger. Eine gewisse Schwäche nach Eckbällen schien überwunden, bis die Veilchen nach einem Corner recht einfach zum Siegtreffer gekommen sind. „Wir haben viele Ups und Downs. Da müssen wir dann zumindest die guten Phasen länger auf den Platz bringen. Gegen LASK davor hat auch nicht alles gepasst und wir haben trotzdem gewonnen“, sagt Liendl.

Ein Gegner wie Salzburg lässt ohnehin nur selten gute Phasen eines Gegners zu. Gelingen kann der Finaleinzug nur geschlossen – und wohl auch mit etwas Glück. In der Liga (zwei 0:2-Niederlagen) war der WAC nicht zu weit entfernt. Der erste Torerfolg gegen den Meister wäre heute fällig. Sollte es die Chance darauf durch einen Elfmeter geben, wird Liendl voraussichtlich wieder antreten. Gegen die Austria wäre das nach den kürzlichen zwei Fehlversuchen in einem Spiel gegen Veilchen-Goalie Patrick Pentz nicht so gewesen. „Der Trainer wollte das in diesem Fall nicht und hat es mit mir besprochen. Für mich ist das kein Problem“, sagt Liendl. Mit der SV Ried steht der erste Finalist für den 1. Mai in Klagenfurt schon fest. 

Erste gute Nachrichten gibt es von Luka Lochoshvili. Die Gehirnerschütterung nach einem Zusammenprall im letzten Spiel sei nicht so schlimm, wie befürchtet gewesen. An einen Einsatz heute ist dennoch nicht zu denken. Noch muss entschieden werden, ob der Nasenbeinbruch operativ behoben wird oder nicht. So oder so wartet auf den Georgier nach seiner Rückkehr eine Schutzmaske.

Schüler und Lehrlinge haben heute freien Eintritt, im Stadion werden Spendenboxen für die Ukraine aufgestellt.