Die Bundesliga reagiert auf die gestrige UEFA-Entscheidung, die Europameisterschaft zu verschieben und verlängert ihre Saison bis Ende Juni. Das wurde heute bei einer Videokonferenz der Bundesliga-Klubs beschlossen. Die Verlängerung der Saison in den Juni hinein gibt nun auch die Möglichkeit, die Saison solange wie möglich, bis Anfang Mai zu unterbrechen. "Wir starten zum spätest möglichen Zeitpunkt", bestätigt auch Hartberg-Obmann Erich Korherr.

Alle Klubs - auch Hartberg - hoffen aus sportlichen sowie aus wirtschaftlichen Gründen, dass die Saison fertig gespielt werden kann. "Wir schauen, dass die Meisterschaft weitergespielt werden kann", sagt Korherr. Er hofft freilich, dass das ohne Geisterspiele passieren wird.

Die Entscheidung darüber treffen jedoch die Regierung nach Absprache mit den zuständigen Gesundheitsexperten. "Jetzt gilt es, die Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus abzuwarten und insbesondere aktiv zu unterstützen", schreibt die Bundesliga in einer Aussendung.

Auf Basis der gestrigen UEFA-Entscheidung werden in den kommenden Tagen auch Termine für Europacupspiele, Länderspiele sowie das Cupfinale diskutiert werden. Sollte sich die Situation generell entspannen und eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ermöglichen, werden die Klubs sofort über konkrete Starttermine beraten und einen alternativen Terminplan beschließen. Hierbei gilt es auch zu beachten, dass die Spieler nach dem aktuellen Stopp des Trainings- und Spielbetriebs eine entsprechende Vorbereitungszeit benötigen werden.

Die Österreichische Fußball-Bundesliga und alle Klubs bitten sämtliche Personen im Land, den Empfehlungen der Regierung unbedingt Folge zu leisten und bedanken sich bei allen Alltagsheldinnen und -helden, die das Land in dieser Ausnahmesituation am Laufen halten.

Aktuell ist in der zwölf Clubs umfassenden Bundesliga erst der Grunddurchgang (22 Runden) absolviert. Die je zehn entscheidenden Runden in Meister- und Qualifikationsgruppe, in der es um den Klassenerhalt geht, sind aber noch ausständig. Der LASK würde mit drei Punkten Vorsprung auf Serienchampion Salzburg als Tabellenführer ins Meisterrennen gehen. Rapid liegt nach der Punkteteilung vier weitere Zähler dahinter auf Rang drei. Schlusslicht in der ebenfalls sechs Teams umfassenden Quali-Gruppe ist aktuell der SKN St. Pölten, allerdings nur mit einem Zähler Rückstand auf das Trio Admira, WSG Tirol und Mattersburg.

Auch zweite Liga setzt aus

Wenige Stunden nach der obersten Spielklasse ist die zweite österreichische Fußballliga nachgezogen und hat ihren Spielbetrieb "bis auf Weiteres eingestellt". Das gab die Bundesliga  nach einer Telefonkonferenz der Klubvertreter bekannt. "Ziel ist es, möglichst schnell Klarheit zu schaffen", hieß es vonseiten der Liga. Nun würden Szenarien, mögliche Terminpläne und weitere Folgen geprüft.

"Die Entscheidung über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs trifft letztendlich die Regierung. Deshalb gilt es jetzt, die Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus abzuwarten und insbesondere aktiv zu unterstützen", teilte die Liga mit. Dass in den kommenden Wochen der komplette Bundesliga-Fußball ruht, bezeichnete Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer "als sehr herausfordernde Situation".

Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: „In der aktuellen Situation appellieren wir an alle Österreicherinnen und Österreicher, den Maßnahmen der Bundesregierung Folge zu leisten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Entscheidung, wann wieder gespielt werden kann, treffen nicht wir, sondern die Regierung in Absprache mit den Gesundheitsexperten. Sollten es die Entwicklungen der kommenden Wochen möglich machen, wollen wir die Saison sowohl aus sportlichen als auch aus wirtschaftlichen Gründen zu Ende spielen. Durch die Verschiebung der EM können wir den Terminplan bis Ende Juni ausnützen und setzen die Meisterschaft deshalb zunächst so lange wie möglich aus. Wir versichern unseren Fans und Partnern, dass wir allzeit bereit sind, wenn sich die Situation bessert.“