Nach dem alpinen Ski-Weltcup wurden nun auch alle restlichen Bewerbe im Skispringen abgesagt. In Vikersund und Trondheim wird aufgrund der Coronavirus-Krise nicht mehr gesprungen, auch die Skiflug-WM in Planica wurde gestrichen. Ohne einen Sprung getätigt zu haben, wurde Stefan Kraft am Donnerstag deshalb zum Gesamtweltcupsieger erklärt.

Die norwegische Regierung hatte Sportwettkämpfe untersagt. Das traf auch die restlichen Bewerbe am Donnerstag in Trondheim und am Samstag in Vikersund. Somit holte sich Kraft die zweite Kristallkugel. "Am Ende ist es schnell gegangen, aber Gesundheit geht vor. Es war die richtige Entscheidung. Der zweite Gesamtweltcupsieg ist unglaublich. Beim ersten Mal habe ich mir noch gedacht: Genieße den Moment. Wer weiß, ob das je wiederkommt. Jetzt habe ich zum zweiten Mal die große Kugel und die Skiflugkugel - das ist ein Wahnsinn", sagte er nach seinem Triumph. 

Doch auch sportlich hätte der Salzburger wohl den Sprung an die Spitze geschafft. Vor den letzten beiden Springen hatte er 140 Punkte Vorsprung auf Verfolger Karl Geiger. Weil auch die Skiflug-WM nach dem Organisationskomitee zu "einhundert Prozent" abgesagt werden, ist der Titel fix. "Es ist das Ergebnis einer Arbeit über ein ganzes Jahr, die bereits im März beginnt. Es war von Anfang an ein harter Kampf um die Kugel, wo Zehntelpunkte entschieden haben. Zum Schluss war es eine Nervenschlacht mit Karl." Neben Kamil Stoch und Gregor Schlierenzauer ist er nur einer von drei aktiven Skispringern, die zwei Mal den Gesamtweltcup gewinnen konnten. Am Montag soll ihm die Kristallkugel in Salzburg überreicht werden.

Die Absage des Skisprung-Weltcups gilt auf für den Damenbewerb. Dort reichte es für Chiara Hölzl am Ende knapp nicht für den Gesamtsieg. Sie reiht sich mit 65 Punkten Rückstand hinter Maren Lundby auf Platz zwei ein. Einen Platz dahinter folgt Eva Pinkelnig mit 191 Punkten Rückstand.