„Ich war brutal schnell in der Trainingsvorbereitung, doch an dem einen Tag X wollte es anscheinend nicht sein“, verdeutlicht Kärntens Speedspezialist Felix Hacker und spricht dabei jene Fahrt in Beaver Creek an, die ihn schließlich vor den Weltcuprennen in Übersee zurück in die Heimat „katapultierte“. „Die Enttäuschung war schon groß, ich war in dem Moment ziemlich angefressen. Auch das Glück war nicht auf meiner Seite, aber das Ganze hatte etwas Gutes. Ich muss zugeben, ich bin der Typ, der glaubt, dass im Leben Dinge nicht grundlos geschehen“, verriet Hacker, der im Prinzip inklusive Jetlag direkt nach Italien zu den Europacuprennen reiste.

Die Wut im Bauch schien für ihn ein regelrechter Energiebooster gewesen zu sein. Der Lavanttaler feierte in Santa Caterina zwei Abfahrtssiege, raste auf Rang zwei im Super-G und schnappte sich wichtige FIS-Punkte für die Weltrangliste. Der Vorteil? Eine bessere Startnummer. „Ich wollte einfach nur beweisen, dass ich wirklich schnell skifahren kann“, weiß Hacker, der pickelharte Pisten, das Steile und Selektive bevorzugt, um seine Qualitäten. Und dass der Kopf eine wesentliche Rolle spielt, unterstreicht der ÖSV-Athlet.

„Tiefen muss man auch überstehen“

Sein zwiespältiges Verhältnis mit der Hüfte gehört endgültig der Vergangenheit an. 2022 musste er sich seiner ersten Hüftoperation unterziehen – eine angeborene Fehlstellung sowie Abnützungserscheinungen hatten ihm Schmerzen bereitet. Nach der letzten Saison ereilte ihn ein ähnliches Schicksal und er bekam einen weiteren Dämpfer verpasst – das Labrum war gerissen und ein Hüftimpingement hatte sich gebildet. „Es war eine sehr harte Zeit, während der Reha ging mir extrem viel durch den Kopf.“ Die größte Sorge war im Grunde, ob er wieder völlig gesund werde. „Das ist das Coolste, dass meine Hüfte gut funktioniert, ich schmerzfrei bin und mit Gaude skifahren kann. Es bringt sowieso nichts, in der Vergangenheit zu schwelgen. Tiefen muss man auch überstehen.“

Das sei das Stichwort. Diese Woche will der 25-Jährige, der nach wie vor auf der Suche nach einem Kopfsponsor ist, zum großen Schlag ausholen – kein Wunder wartet doch ein Schauplatz ganz nach seinem Geschmack. Am Montag machte sich Hacker auf den Weg nach Gröden. Sein Hunger vor dem morgigen ersten Training ist „groß. Ich fahre mal die Trainings und dann schauen wir, wie die Trainer entscheiden. Die Piste taugt mir definitiv.“