Rumänien zeigte sich von seiner eisigen Seite. Strömender Regen sowie Nebel und Kälte verwandelten den Cross-Country-Kurs auf 1300 Meter Höhe bei den Europameisterschaften in Cheile Gradistei (in den Karpaten) zu einer Schlammschlacht. Und die forderte Tribut: Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot musste nach einem Sturz aufgeben. An derselben Stelle erwischte es auch Mona Mitterwallner, doch die Ötztalerin konnte weiterfahren und durfte sich am Ende über die Silbermedaille freuen. Obwohl so gar nicht in EM-Form und weit entfernt von einer perfekten Vorbereitung: „Nach den Etappenrennen in Südafrika im Februar und März war das heute mein erster XC. Und da gleich aufs Podest zu fahren, macht mich stolz“, meint die 22-jährige Tirolerin, die vor sechs Monaten ihren letzten Olympischen Cross Country bestritten hatte.
Puck Pieterse gewann
Nur ein kleines Bisschen trauerte sie der Goldmedaille nach: „Das wäre perfekt gewesen. Aber nach all den Sachen, die mir in diesem Jahr schon passiert sind – mit Virus und Salmonellen – bin ich zufrieden. Vor allem, dass sich mein Körper und Geist in den letzten vier Wochen so gut erholt haben.“ Den Sieg, und da erlebte die Tirolerin ein kleines Déjà-vu, sicherte sich wie schon bei der U23-EM 2023 die Niederländerin Puck Pieterse, die mit 1:11 Minuten Vorsprung ins Ziel gekommen war. Bronze holte die Deutsche Nina Benz mit 2:14 Minuten Rückstand.
Über den extrem herausfordernden Rennverlauf meinte Mitterwallner: „Vor allem die Kälte war enorm. In der dritten Runde hatte ich Probleme mit dem Schalten, weil ich die Finger nicht mehr gespürt habe. Aber ich habe bis zum Schluss gekämpft und Silber gewonnen. In der Startrunde hatte ich den gleichen Rückstand wie am Ende, jetzt muss ich die Starts noch verbessern. Dann ist auch wieder der Sieg möglich.“ Der nächste Auftritt von Mona Mitterwallner folgt bei ihrem Heimrennen, dem Ötztaler Mountainbike Festival am 19. und 20. Mai 2024. Ende Mai folgt der erste Weltcup für die Tirolerin in dieser Saison in Nove Mesto.