Paul Hauser sagt, dass die Menschen in den Apotheken jetzt oft nach Kaliumjodid-Tabletten fragen. Hauser ist der Apothekerkammer-Präsident von Kärnten. Die Apotheken-Kammer vertritt die Interessen der Apotheker in Kärnten. Kaliumjodid-Tabletten schützen die Schild-Drüse vor radioaktiver Strahlung. Die Schild-Drüse ist ein wichtiges Organ im menschlichen Körper.
Im Atom-Kraftwerk Saporischschja hat es wegen dem Ukraine-Krieg gebrannt. Dabei kann radioaktive Strahlung entstehen. Radioaktive Strahlung kann sehr gefährlich für den Körper sein. Jetzt haben viele Menschen Angst vor der radioaktiven Strahlung. Saporischschja ist eine Stadt im Süden der Ukraine. Die Ukraine ist ein Land im Osten von Europa. In einem Atom-Kraftwerk wird Strom oder Energie hergestellt.
Nicht ohne Grund einnehmen
Die Experten sagen, dass man aber keinen Vorrat an Jod-Tabletten braucht. Sie sagen auch, man soll die Kaliumjodid-Tabletten auch nicht ohne Grund einnehmen. Experten sind Menschen, die sich mit einem bestimmten Thema gut auskennen. Kaliumjodid-Tabletten schützen sehr gut gegen radioaktive Strahlen. Die Tabletten schützen die Schild-Drüse davor, dass kein radioaktives Jod in das Organ kommt.
Jod ist wichtig für den Körper. Jod ist aber gefährlich wenn es radioaktiv ist, man kann dann an Krebs erkranken. Die Kaliumiodid-Tablette muss man aber zur richtigen Zeit einnehmen. Das heißt, kurz bevor die radioaktive Luft ankommt.
Nur nach ausdrücklicher Anweisung
Man darf die Tablette aber nur einnehmen, wenn das die Gesundheits-Behörde sagt. Die Gesundheits-Behörde befasst sich mit der Gesundheit der Menschen und der Umwelt. Rudolf Weissitsch sagt: "Eine vorbeugende Maßnahme ist sehr schlecht für den Körper und kann zu gesundheitlichen Schäden führen." Das heißt, wenn man eine Kaliumjodid-Tablette einnimmt obwohl keine Gefahr besteht, kann das sehr ungesund sein. Weissitsch ist Strahlenschutz-Beauftragter vom Land Kärnten. Ein Strahlenschutz-Beauftragter befasst sich mit verschiedenen Strahlungen und ihren Wirkungen. Zum Beispiel mit der Wirkung der radioaktiven Strahlung.
Das Gesundheits-Ministerium hat seit den 90er Jahren Kaliumjodid-Tabletten für die Menschen bereitgestellt. Kinderbetreuungs-Einrichtungen und Schulen bekommen die Tabletten kostenlos.
Für Jüngere, Schwangere und stillende Mütter
Wenn so etwas passiert, sollen schwangere Frauen, stillende Mütter und Menschen bis 40 Jahre Kaliumjodid-Tabletten einnehmen. Menschen die älter als 40 Jahre alt sind, brauchen die Kaliumjodid-Tabletten nicht einzunehmen. Weissitsch sagt dazu: „Die junge Schilddrüse ist für radioaktives Jod empfänglicher." Das bedeutet, dass die Schild-Drüse von jungen Menschen das radioaktive Jod leichter aufnehmen kann.
Abgelaufene Tabletten
Weil die Kaliumjodid-Tabletten in Österreich im vergangenen Jahr abgelaufen sind, gibt es jetzt neue Tabletten. Hauser sagt, dass die Kinderbetreuungs-Stätten und Schulen über dieses Thema noch einen Brief bekommen. Das hat aber nichts mit den Vorfällen in der Ukraine zu tun.
Wie hoch ist die radioaktive Gefahr für Kärnten?
Weissitsch beruhigt damit, dass die Atom-Kraftwerke der Ukraine sehr weit weg sind. Auch wenn das schlimmste passiert, zieht die radioaktive Strahlung nicht bis nach Österreich. Anders ist das beim Atomkraft-Werk in Krško. Wenn es dort zu einem Reaktor-Unfall kommt, muss man die Kaliumjodid Tabletten einnehmen. Krško ist eine Stadt im Osten von Slowenien.