Die Wahl des ORF-Generaldirektors bzw. der Generaldirektorin findet am 11. August statt. Amtsinhaber Roland Weißmann hüllt sich noch in Schweigen, was seine Kandidatur angeht, hat aber mehrfach angedeutet, dass er noch nicht alles erledigt hat, was er erledigen möchte. In der Folge werden dann am 24. September die ORF-Direktoren und -Landesdirektoren bestellt.

Nach Führungspersönlichkeiten gesucht wird derzeit etwa auch im Belvedere, in der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) und bei den Salzburger Festspielen. Bis 19. Jänner kann man sich noch für die Belvedere-Geschäftsführung ab 16. Jänner 2027 bewerben. Die wissenschaftliche Leiterin Stella Rollig (65) lässt ihren seit 2017 laufenden Vertrag auslaufen, der wirtschaftliche Geschäftsführer Wolfgang Bergmann (62), ebenfalls seit 2017 im Amt, wird sich dagegen für eine dritte Amtszeit bewerben.

In der ÖNB hätte Johanna Rachinger nach 25 Jahren an der Spitze nach Abschluss ihrer laufenden Funktionsperiode mit Ende des Jahres 2026 in den Ruhestand treten sollen. Nach ihrem schweren Sturz hat ihre Stellvertreterin Michaela Mayr die wissenschaftliche Geschäftsführung interimistisch übernommen, die Ausschreibung des Postens läuft noch bis 30. Dezember.

23 Bewerbungen sind für die Position der Schauspielleitung der Salzburger Festspiele eingegangen. "Im Jänner werden die Gespräche mit den in Frage kommenden Kandidat:innen geführt und dann wird möglichst zeitnah im Februar vom Intendanten eine Entscheidung getroffen", hieß es. Das Schauspielprogramm 2026 hatte Intendant Markus Hinterhäuser nach der Trennung des Festivals von Marina Davydova selbst geplant.

Neue Leitungen für das Jüdische Museum Hohenems und die Bundestheater-Holding hat man bereits gefunden: Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt in Vorarlberg am 1. April von Hanno Loewy, Ex-Ministerin Sonja Hammerschmid tritt zum selben Zeitpunkt die Nachfolge von Christian Kircher an. "Liebe Sonja, du bist die richtige Person am richtigen Ort", beschied Babler bei der Präsentation seiner Parteikollegin, die als ehemalige Rektorin viel Managementerfahrung mitbringt, aber Novizin in der Theaterbranche ist.

Das kann man Marie Rötzer und Aslı Kışlal nicht nachsagen: Rötzer wechselt zu Saisonbeginn 2026/27 vom Landestheater Niederösterreich als Nachfolgerin von Herbert Föttinger ans Theater in der Josefstadt, Aslı Kışlal übernimmt das Theater der Jugend von Langzeit-Direktor Thomas Birkmeir.

Cornelia Lamprechter wechselt per 1. September von der wirtschaftlichen Geschäftsführung des mumok auf einen der mächtigsten kulturpolitischen Posten des Landes: Als Nachfolgerin des in Pension gehenden Paul Gessl wird sie Geschäftsführerin der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft (NÖKU).

Markus Poschner wird mit Saisonstart der Nachfolger von Marin Alsop an der Spitze des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Der polnische Festivalleiter und Dramaturg Tomasz Kireńczuk leitet dann als Nachfolger von Kira Kirsch das Koproduktionshaus brut Wien, deren neue Location in St. Marx aber erst im Herbst 2027 eröffnet.

"Voll im Zeit- und Kostenplan" liegt dagegen das Volkskundemuseum mit seiner Grundsanierung. Und dieser Zeitplan verheißt für Juni "Wiedereröffnung und Bezug des Museumsgebäudes". Ob Wien ein eigenes Holocaust-Museum bekommen wird, dürfte sich auch im kommenden Jahr herauskristallisieren.